"Die Zinsen im Euroraum befinden sich auf extrem niedrigem Niveau, in zahlreichen Ländern liegen sie sogar im Negativbereich. Die wirtschaftliche Erholung Europas weckt nun Erwartungen, demnächst das Ende der Niedrigzinsphase einzuläuten. Wir sind jedoch anderer Meinung. Unseres Erachtens sollten Anleger sich auf eine sehr lange Phase sehr niedriger (Real)Zinsen gefasst machen.
Der wirtschaftliche Aufschwung in Europa hat Fahrt aufgenommen. Konjunkturindikatoren signalisieren starkes Wachstum, und die Arbeitslosigkeit geht rapide zurück. Zahlreiche Peripherie-Länder warten inzwischen wieder mit beeindruckenden Wachstumszahlen auf. Spaniens BIP beispielsweise ist seit Anfang 2015 um rund 3% pro Jahr gestiegen. Die EZB hat dies zur Kenntnis genommen und aus ihrer Forward-Guidance die bislang stets erwähnte Option auf «noch tiefere» Zinsen gestrichen. Außerdem hoben die Währungshüter ihre Risikoeinschätzung für den Konjunkturausblick von «nach unten gerichtet» auf «weitgehend ausgewogen» an. Das hat zu vermehrten Spekulationen um ein Ende des QE-Programms und eine allmähliche Anhebung der Leitzinsen geführt.
Schreckliche Realität ist jedoch, dass einige Länder höhere Zinsen nicht verkraften würden. Insbesondere Italien ist wegen seiner hohen Schuldenquote und mangelnder Reformen gefährdet. Das Land benötigt unter anderem langfristig niedrige Realzinsen, um seine Schulden abzubauen. Bleiben also zwei Möglichkeiten: Entweder muss die Inflationsrate steigen oder aber die Zinsen müssen weiterhin niedrig bleiben. Ein Anstieg der Teuerung ist mit Blick auf die hohe Arbeitslosigkeit und das begrenzte Lohnwachstum im übrigen Europa unwahrscheinlich. Die EZB ist sich dieses Dilemmas bewusst. Eine voreilige Straffung der Geldpolitik könnte die Eurozone in eine neue Schuldenkrise stürzen. In unseren Augen wird die EZB sicherstellen, dass die Realzinsen in Europa negativ bleiben. Hierbei handelt es sich um eine Art «Finanzrepression», bei der Wohlstand schleichend von Sparern an Schuldner übertragen wird.
Wenn Sie Ihr Geld auf einem Konto deponieren, verlieren Sie angesichts der Inflation an Kaufkraft. Eine lukrativere Alternative stellen Investitionen in Vermögenswerte dar, denen negative Realzinsen zugutekommen. Und genau das machen wir mit Hilfe unseres Fonds. Wir investieren beispielsweise in Infrastruktureinrichtungen und börsenkotierte Immobilienunternehmen. Diese profitieren dank geringer Finanzierungskosten von den niedrigen Zinsen. Außerdem sind ihre Ertragsströme inflationsgebunden. Diese Anlagen sollten daher eine über der Teuerungsrate liegende Rendite abwerfen. In beiden Fällen empfiehlt sich eine sorgfältige Begutachtung jeder einzelnen Position, denn die «Suche nach Rendite» hat bereits zu übermäßigen Bewertungen einiger Wertschriften geführt."