Der seit Jahresanfang beobachtete steile Renditeanstieg wird durch die breite Verkaufswelle bei Staatsanleihen rund um den Globus angefacht. Sie hat die Renditen zehnjähriger Gilts auf über 1,5 % befördert und damit deutlich über das Niveau Anfang 2018.
Das Team hat die Short-Positionierung bei der Duration aufgrund der bisherigen Entwicklung in diesem Jahr zwar verringert, aber nach Einschätzung von Juan Valenzuela, Co-Manager des Kames Strategic Bond Fund, ist die Anlageklasse bei Weitem noch nicht attraktiv bewertet.
„Die Entwicklung war bis dato besser als erwartet und möglicherweise wird es eine gewisse Konsolidierung auf diesem Niveau geben“, erklärt er.
„Wir haben die Duration zwar wieder leicht erhöht, bleiben aber vorsichtig. Das UK ist für uns nach wie vor der am wenigsten beliebte Markt. Wir sind überzeugt, dass die Zinsen weiter steigen werden.“
Valenzuela geht davon aus, dass britische Staatsanleihen noch vor einigen Herausforderungen stehen, die die Renditen weiter nach oben treiben könnten.
„Die aktuelle Gefahr für Gilts liegt eindeutig in der Bewertung der Staatsanleihen weltweit und im weiteren Verhalten der anderen Zentralbanken, allen voran der japanischen Notenbank BoJ“, so Valenzuela. „Wenn sich der globale Ausverkauf an den Märkten weiter fortsetzt, könnten die Renditen von Gilts durchaus noch höher steigen.“
Die Renditen britischer Staatsanleihen hinken denen von US-Treasuries nach wie vor hinterher, da der Zinserhöhungszyklus stärker in der aktuellen Geldpolitik der US-Notenbank verankert ist. Das Team von Kames hat das Engagement in US-Staatsanleihen leicht erhöht und damit der Aufwärtsbewegung bei den Renditen seit Jahresbeginn erneut Rechnung getragen.
„Die Dynamik bei den US-Treasuries – wie bei den britischen Gilts – hat sich in letzter Zeit verändert. Inzwischen bewegen sich die Renditen auf einem Niveau, das eher den Inflations- und Wachstumsaussichten für die USA entspricht,“ so seine Einschätzung.
„Daher haben wir die Duration bei US-Staatsanleihen ebenfalls leicht erhöht. Weiter erhöhen werden wir die Position aber erst, wenn die Renditen zehnjähriger Anleihen sich noch näher der Marke von 3 % bewegen.