Unter anderem haben in diesem Zeitraum Ägypten, Kenia, Nigeria und Senegal neue Anleihen emittiert. Ägypten platzierte Anleihen im Wert von 4 Mrd. USD, wovon 1,5 Mrd. USD auf 30-jährige Emissionen entfielen. Kenia lancierte eine Anleiheauktion für 10- und 30-jährige Papiere mit einem Emissionsvolumen von 2 Mrd. USD, für die Gebote im Wert von 14 Mrd. USD eingingen ( Financial Times „African debt markets thrive as investors hunt for yield”).
Einige Anleger warnen zwar, dass die Ankurbelung der Emissionstätigkeit durch solche Länder auf einen überhitzten Markt hindeutet. Nach Einschätzung von Theo Holland, Co-Manager des Kames Emerging Market Bond Opportunities Fund, lohnt sich im aktuellen Umfeld jedoch eine Anlage in Anleihen dieser Länder.
„Einige Kommentatoren bewerten die jüngsten Emissionen als Höhepunkt oder Übertreibung“, erläutert er. „Das Emissionsprofil ist inzwischen sicher ehrgeiziger geworden, dennoch beurteilen wir den Kontinent optimistisch.“
„In den letzten fünf Jahren war das Emissionstempo rasant, dennoch ist das Anleihevolumen insgesamt noch überschaubar.“
Durch eine Kombination verschiedener Faktoren sind zahlreiche Möglichkeiten für Anleger entstanden.
„In puncto Angebot liegt Afrika mit umlaufenden Dollar-Hochzinsanleihen im Wert von 79 Mrd. USD deutlich unter dem Niveau anderer Regionen wie Lateinamerika (368 Mrd. USD) und Europa (211 Mrd. USD)“, so Holland.
„Außerdem ist Afrikas EM-Hochzinsuniversum mit 16 Ländern vielfältiger als jede andere Schwellenländerregion, abgesehen von Lateinamerika.“
Der Rohstoffsektor hat sich im vergangenen Jahr ebenfalls größtenteils stark entwickelt, unter anderem in den Bereichen Öl und Kupfer, wovon viele afrikanische Volkswirtschaften profitieren.“
Mit Blick auf die politischen Aussichten „sollten wir uns zwar vor Verallgemeinerungen hüten, aber die politischen Entwicklungen in Südafrika, Kenia und Angola sowie in anderen Ländern sind durchaus ermutigend“, meint Holland.
Zudem sind afrikanische Anleihen strategisch günstig, weil sie fernab der aktuellen geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China liegen. „Da die USA die Beziehungen zu ihren traditionellen Partnern, wie etwa Mexiko und China, in Frage stellen, sind afrikanische Anleihen zweifellos ein sicherer Hafen“, erläutert er.
Daher sind Holland und sein Team bei afrikanischen Anleihen gegenüber dem Referenzindex übergewichtet, und investiert der Fonds auf dem afrikanischen Kontinent in Staats- und Unternehmensanleihen.
Zu den größeren Positionen des Fonds zählen Nigeria mit aktuell 5% des Fondsvermögens und Ägypten mit über 3%.