„Gestern Abend traf sich das Federal Open Market Committee (FOMC) und kündigte an, dass es keine Änderung in der Geldpolitik geben werde. Es geht jedoch davon aus, dass der Leitzins im September wieder angehoben wird. Auch bei der Bilanzsumme hat sich nichts geändert. Im laufenden Quartal beträgt die monatliche Summe der Anleihenkäufe 40 Mrd. Dollar (24 Mrd. Dollar aus US-Treasuries und 16 Mrd. Dollar aus Agency/MBS). Diese Rate soll im vierten Quartal des Jahres auf 50 Milliarden Dollar pro Monat steigen.
Die Marktteilnehmer hatten keine Veränderung erwartet, aber es mag eine gewisse Hoffnung gegeben haben, dass die Fed eine Verringerung des Steigerungstempos signalisieren oder zumindest einen Hinweis darauf geben würde, wie wirtschaftsfördernd sie ihre Politik sieht und wie nahe sie damit dem Zinshöhepunkt ist. Es wurde jedoch verhalten kommuniziert. Darüber hinaus kündigte das US-Finanzministerium gestern seine Pläne für den Verkauf von US-Staatsanleihen im nächsten Quartal an, und erneut wurden das Volumen der Staatspapierverkäufe erhöht, um das sich ausweitende US-Finanzdefizit zu finanzieren. Die zusätzliche Refinanzierung erfolgt nach wie vor überwiegend im kürzeren Teil der Zinsstrukturkurve und über die Ausgabe von Anleihen. Für das nächste Quartal wird wieder mit einem Anstieg der Notenemissionen gerechnet, was die Geldmarktzinsen weiter belasten dürfte. Dies wiederum dürfte den US-Dollar stärken und den Finanzierungsdruck in den schwächeren Emerging Markets, die nach US-Dollar-Finanzierungen suchen müssen, erhöhen. Die Auswirkungen der gestiegenen US-Zinsen in Verbindung mit einem Anstieg der kurzfristigen Anleihen und der Emission von US-Staatsanleihen stellen eine Herausforderung für risikoreichere Anlageklassen dar.“