Unicredit und Commerzbank: Logischer Schritt, aber voller Fallstricke

Für Mark Peden, Investment Manager bei Kames Capital, entbehrt das angebliche Übernahmeangebot der italienischen Unicredit für die Commerbank zwar nicht einer gewissen Logik. Doch sieht der Marktstratege vier Fallstricke. Aegon Asset Management | 05.04.2019 10:23 Uhr
Mark Peden, Investment Manager bei Kames Capital / © Kames Capital
Mark Peden, Investment Manager bei Kames Capital / © Kames Capital
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Ein Bericht der Financial Times hat zu Spekulationen geführt, die italienische Großbank Unicredit ziehe ein Angebot für einen "bedeutenden" Anteil an der Commerzbank in Betracht. Die Gerüchte sind aus unserer Sicht aus mehreren Gründen schlüssig:

Die Unicredit kaufte bereits 2005 mit der Hypovereinsbank die damals viertgrößte deutsche Bank und könnte mit einer Beteiligung an der Commerzbank ein hohes Synergiepotenzial freilegen – wobei die kolportierten 500 Millionen Euro deutlich weniger wären, als bei einem Zusammenschluss mit der Deutschen Bank. Bereits vor zwei Jahren hatte es Berichte gegeben, dass die italienische Bank in Berlin Interesse an der Commerzbank angemeldet habe. Hinzu kommt: Die Bankaufsichtsbehörde der EU befürwortet angeblich grenzüberschreitende Aktivitäten, um einigen der schwächeren Akteure mit Blick auf die Kapitalbasis und die notleidenden Vermögenswerte unter die Arme zu greifen.

Gleichwohl wären wir extrem überrascht, wenn ein solcher Deal zustande käme, da es unseren Erachtens vier sehr große Hürden zu überwinden gilt:

  1. Die Bundesregierung würde unter massive Kritik seitens populistischer Strömungen geraten, wenn offensichtlich würde, dass ein italienischer „nationaler Champion" einen einheimischen „nationalen Champion" übernimmt.
  2. Die Situation für die Deutsche Bank würde noch prekärer, als sie jetzt schon ist.
  3. Ein solcher Deal wäre vor dem Hintergrund des Dreijahresplans des Unicredit-CEOs (der zugegebenermaßen Ende dieses Jahres durch einen Neuen ersetzt werden wird) völlig undenkbar, weil er keine großen, grenzüberschreitenden M&A-Aktivitäten vorsieht.
  4. Die Finanzierung könnte sich angesichts der Tatsache, dass der Börsenwert der Commerzbank bei einem Drittel der Marktkapitalisierung von Unicredit liegt – natürlich abhängig von der Höhe der Beteiligung – als unerschwinglich erweisen.

Mark Peden, Investment Manager bei Kames Capital

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
Klimabewusste Website

AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.