„Infrastrukturbeteiligungen als Anlageklasse haben sich längerfristig gesehen besser als die weltweiten Aktienmärkte (Bloomberg, DJ Brookfield Global Infrastructure, MSCI World index) entwickelt“, erläutert Vijverberg in seiner Analyse. „Kurzfristig tendiert der Bereich Infrastruktur dazu, bei sinkenden Zinsen hinsichtlich der Wertentwicklung im Vergleich zu Aktien, diese zu übertreffen. Dies zeigt sich in der jüngsten Performance. Die Anlageklasse Infrastruktur erreichte über ein Jahr hinweg 17%, verglichen mit 5% für weltweite Aktien.“ Der Kames Global Diversified Income Fund investiert in das gesamte Spektrum gelisteter Infrastruktur, vor allem in regulierte Versorgungsunternehmen, Mautstraßen und Flughäfen, die laut Vijverberg die besten Differenzierungs- und Diversifizierungsmerkmale gegenüber globalen Aktien aufweisen. Folgende Infrastrukturbeteiligungen gehören aktuell zum Fonds:
Aena und Sydney Airport – Wachstum trotz anhaltender Bedenken
Der Flughafensektor ist tendenziell zyklisch und die ersten Sorgen hinsichtlich des Wachstums mehrten sich gegen Ende 2018. Als Folge wurden Flughafenbereiche verkauft. Die Portfolio Manager nutzten die Gelegenheit, sich zu beteiligen, da die Bewertungen sehr attraktiv geworden waren. Beteiligungen wurden an Aena, einem spanischen Flughafenbetreiber, und am Flughafen Sydney erworben. Beide Beteiligungen entwickelten sich trotz anhaltender Bedenken hinsichtlich des globalen Wachstums gut.
Transurban – Profiteur niedriger Zinsen
Transurban ist ein Mautstraßenbetreiber in Australien. Zu seinem Besitz gehören Straßen um Sydney, Melbourne und Brisbane. Das Unternehmen investiert in mehrere größere Mautstraßenprojekte mit dem Ziel, den Cashflow zu steigern und das langfristige Dividendenwachstum zu begünstigen. Transurban ist ein gutes Beispiel dafür, wie Infrastrukturprojekte von niedrigere Zinsen profitieren. Die australischen 10-Jahres-Zinsen sind um 1,3% gesunken, seit dem Anteilskauf an Transurban im Oktober 2018. Noch währenddessen lieferte das Infrastrukturprojekt einen Return von fast 40%. (Bloomberg as at 21/06/2019)
Eiffage – Mautstraßenbetreiber mit klaren Wettbewerbsvorteilen
Eiffage ist über seine Tochtergesellschaft APRR Teil des französischen Mautstraßennetzes. Das Unternehmen verfügt über eine eigene Bauabteilung (typisch für Infrastrukturunternehmen) und gibt nach wie vor große Rabatten gegenüber seinen Wettbewerbern. Die Bauabteilung hat angemessene Erträge erzielt, was zum Teil auf das Projekt "Grand Paris" zurückzuführen ist. Hier baut das Unternehmen mehrere Metrolinien. Auch Verkehrswachstum und die Gebühren von Mautstraßen sind ein wesentlicher Faktor. Der Leichtkraftwagenverkehr hängt hauptsächlich vom Beschäftigungswachstum und dem Verbrauchervertrauen ab, während der Schwerverkehr stärker mit dem Industriesektor verbunden ist.
„Trotz einiger Bedenken betrachten wir die Reformen des französischen Arbeitsmarktes als positiven Wachstumstreiber. Außerdem erwarten wir, dass Europa den Einbruch im Handel in den Industriesektoren überwindet, sobald eine Lösung des Handelskonflikts zwischen China und den USA unterzeichnet ist. Für die Zukunft gehen wir davon aus, dass diese Art von Beteiligungen langfristig starke Renditen liefern werden. Allerdings müssen Zinsen, Wachstum und individuelle Faktoren kurzfristig berücksichtigt werden.“