«Vor einem Monat begann sich die Covid-19-Epidemie auf die Finanzmärkte auszuwirken. Anleger haben als Reaktion darauf den US-Dollar und den Schweizer Franken als sichere Anlagen gekauft und den japanischen Yen gemieden.
Der Schweizer Franken zeigt sich vor dem aktuellen Ausbruch des Virus stark, zumal Händler über den Euro besorgt sind. Der Euro wurde zudem durch eine Reihe enttäuschender Wirtschaftsdaten geschwächt, die im Dezember in einem starken Rückgang der Industrieproduktion ihren Höhepunkt fanden. Zudem wurde vermutet, dass Trumps Ablehnung gegenüber dem von den USA benannten Währungsmanagement zu einer Reihe von Maßnahmen führen würde, den Franken nach oben zu treiben. Hinzu kommt eine klassische Risikoaversion, die vom Virus getragen wird – so verwundert es nicht, dass der Schweizer Franken weiter steigt. Diese Situation könnte sich ändern, wenn es in der Schweiz (bisher gehört die Schweiz nicht zu den 37 betroffenen Ländern) zu Virusausbrüchen kommen würde. In der Zwischenzeit scheint es daher nur wenige Verkäufe zu geben.
Die Situation in China hinsichtlich Covid-19 scheint sich derzeit zu verbessern. Dies könnte dazu führen, dass sich die Wirtschaftstätigkeit dort wieder normalisiert, sehr zur Erleichterung der europäischen Exporteure. Wenn sich dieses fortsetzt, könnte eine Erholung des Euros bis hin zu einer Schwächung des Schweizer Frankens erfolgen. Bis jedoch die Bedrohung durch feindliche Aktionen aus dem US-Finanzministerium nachlässt, wird dem Schweizer Franken aus unserer Sicht wenig Schaden zugefügt werden. Falls die WHO allerdings eine Pandemie ausrufen sollte, werden sich die Aktienmärkte erneut beunruhigen und Devisenhändler werden sich für ein angemessenes Aufwärtspotenzial des Schweizer Frankens positionieren.»