Nach Covid-19: Kames Capital Fondsmanager sieht fünf zentrale Investmentthemen

Von De-Globalisierung bis ESG: Die Märkte werden sich, laut Michael Nicol, Co-Manager des Kames Global Equity Fund, nach Covid-19 im Wesentlichen mit fünf Investmentthemen befassen. Aegon Asset Management | 07.05.2020 11:05 Uhr
Michael Nicol, Co-Manager des Kames Global Equity Fund / © Kames Capital / Aegon AM
Michael Nicol, Co-Manager des Kames Global Equity Fund / © Kames Capital / Aegon AM
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Ein Kommentar von Michael Nicol, Co-Manager des Kames Global Equity Fund

Anleger auf der ganzen Welt sehen sich derzeit mit zwei großen Fragen konfrontiert. Der unmittelbaren Frage, ob ihr Portfolio vor dem plötzlichen wirtschaftlichen Schock geschützt ist, der durch die aktuelle Gesundheitspandemie verursacht wird. Und der zweiten Frage, wie die Anlagelandschaft aussehen wird, wenn wir erst einmal die schlimmsten Auswirkungen erlebt haben. Beide Fragen sind untrennbar miteinander verbunden. 

Die erste Frage geht um die Stärke der Unternehmensbilanz, die langfristige oder strukturelle Nachfrage, die Flexibilität bei den Kosten und den Schutz der Margen. Wenn die Märkte fallen, gibt es immer defensive Aktien. Es sind jedoch nicht immer die gleichen, und das hat sich auch diesmal sehr deutlich gezeigt. 

Was die Investmentlandschaft betrifft, so werden die Themen nach Covid-19 den Fragen, die die Aktienmärkte in den letzten Jahren angetrieben haben, sehr ähnlich sein. Die Fragestellungen werden jedoch, wie auch Schneider Electric bei der Präsentation der Ergebnisse für das erste Quartal 2020 feststellte, aufgrund der Anforderungen der modernen Welt nach Covid-19 'schnell gelöst' werden. 

Die Aktienmärkte nach Covid-19 werden im Wesentlichen von fünf Themen vorangetrieben werden: Technologie, ESG-Investitionen, Automatisierung, Gesundheitsausgaben und De-Globalisierung.   

Technologie 

Die Art und Weise der Arbeit und Kommunikation mit Kunden, Lieferanten und Kollegen wird sich in Zukunft zweifellos dauerhaft verändern, da die Covid-19-Pandemie jeden zwang, seine Arbeitspraktiken radikal anzupassen. Von zu Hause aus zu arbeiten und sich auf Remote-Zugänge zu verlassen, wird als eine zunehmend praktikable Möglichkeit akzeptiert werden, normal zu arbeiten. Unternehmen und ihre Mitarbeiter haben entdeckt, was in virtuellen Umgebungen möglich, verfügbar und zuverlässig ist. Technologische Entwicklungen sind dabei Voraussetzung für diesen Fortschritt. Das Arbeiten in der Cloud wird sich weiter entwickeln und immer intelligentere virtuelle Anwendungen bereitstellen, die die Produktivität und Effizienz von Unternehmen beschleunigen.

ESG Investitonen

Nachhaltigkeit ist der wichtigste Aspekt des Investment Case für ein Unternehmen. Um dies zu bestimmen, ist ein genauer Blick auf die Umweltauswirkungen des Unternehmens sowie auf die Sozial- und Governance-Politik von entscheidender Bedeutung. Die Nachfrage nach erneuerbaren Energien sowie nach Produkten und Dienstleistungen, die ein saubereres und effektiveres Funktionieren der Welt als in der Vergangenheit ermöglichen, wird steigen. Dieses Anlagethema war wichtig, wird aber von einem bedeutenden Teil der Anlegergemeinschaft, nämlich den passiven und "Value"-Anlegern, immer noch nicht vollständig verstanden. Wir erwarten eine Beschleunigung der Akzeptanz von ESG-Kriterien in den nächsten Jahren.

Automatisierung

Es liegt auf der Hand, dass Störungen der Industrie, sei es durch eine globale Pandemie oder einen anderen wirtschaftlichen Schock, das Management veranlassen, eigene Geschäftsmodelle genauer zu betrachten. Automatisierung ermöglicht es Unternehmen mehr Flexibilität hinsichtlich der Planung von Kosten und Kapazitäten einzuräumen. Automatisierung hängt mit Digitalisierung und technologischen Entwicklungen zusammen, die alle eine strukturelle Nachfrage bieten.

Ausgaben im Gesundheitswesen

Die Covid-19-Pandemie hat Probleme der unzureichenden Kapazität und Belastbarkeit des Gesundheitswesens aufgezeigt, insbesondere in Ländern, in denen der Sektor in den letzten Jahren Ausgabenkürzungen hinnehmen musste. Es ist zu erwarten, dass diese Ausgabenkürzungen wieder rückgängig gemacht werden, da die Wähler ein belastbareres Sicherheitsnetz für den Tag fordern, an dem sie sich auf das von ihnen finanzierte Gesundheitssystem verlassen können. Dies könnte ein Umdenken in Bezug auf einige der bestehenden Sozialverträge zwischen dem öffentlichen und dem Gesundheitssektor erfordern, insbesondere im Hinblick auf den Umfang der Beteiligung des privaten Sektors und des Beitrags, den der Einzelne zu leisten erwartet. Der Schwerpunkt wird auch verstärkt auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für die Öffentlichkeit gelegt werden, vor allem für Medikamente und medizinische Verfahren, in denen es wenig Innovationen gibt.

Steuerzahler werden sich vermehrt bemühen, die Gesundheitskosten zu senken, die sich aus der modernen sitzenden Lebensweise ergeben. Werden jetzt Änderungen vorgenommen, können erhebliche Kosten eingespart werden. Daher könnten Regierungen nun für ein höheres Maß an regulatorischer Beteiligung offen sein, wie z.B. der Reduzierung des Zucker- und Fettkonsums. In der Zwischenzeit wird der Trend zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden bei einigen Menschen wahrscheinlich explizitere Unterstützung erhalten, um das Bewegungs-, Aktivitäts- und Fitnessniveau zu steigern.

De-Globalisierung

Die Gefahr durch die Auslagerung wichtiger Produktionen ins Ausland wurde aufgrund von Handelsproblemen vor der aktuellen Pandemie immer offensichtlicher. Die Verringerung des Risikos von Lieferketten wird nun ganz oben auf den Prioritätenlisten des Managements und wahrscheinlich auch vieler Regierungen stehen.

Michael Nicol, Co-Manager des Kames Global Equity Fund

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