Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es nur wenige spezifische Details darüber, wie die "grünen" Gelder ausgegeben werden sollen. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass ein erheblicher Teil der Ausgaben des Ministeriums direkt auf die Reduzierung der CO2-Emissionen abzielen wird. Damit werden Investitionen, die bereits von der Umstellung von traditioneller Stromerzeugung auf erneuerbare Energien profitieren, weiter unterstützt. Italien hat sich zum Ziel gesetzt, seinen Anteil an Energie aus erneuerbaren Quellen von 20 % im Jahr 2020 auf mindestens 30 % bis 2030 zu erhöhen.
Der naheliegendste Weg für Anleger, sich in diesem Thema zu engagieren, führt über Versorgungsunternehmen, die ihre Geschäftsmodelle auf die Erzeugung erneuerbarer Energien umstellen. Am italienischen Aktienmarkt ist Enel ein gutes Beispiel dafür. Es gibt viele weitere Möglichkeiten in anderen europäischen Aktienmärkten. Anlagen im Bereich der erneuerbaren Energien waren in den letzten Jahren solide Performer und haben sich seit den Börsentiefs im März 2020 besonders stark entwickelt. Allerdings haben viele dieser Anlagen seit Anfang 2021 eine Korrektur erfahren. Dies ist teilweise auf steigende Renditen von Staatsanleihen und eine Rotation in zyklischere Bereiche innerhalb der Aktienmärkte zurückzuführen. Die aktuelle Kursschwäche bietet Anlegern daher eine bessere Einstiegsmöglichkeit als zu Beginn des Jahres.
Festverzinsliche Anleger, die sich an grünen Investitionsmöglichkeiten beteiligen möchten, können direkt in "grüne Anleihen" investieren. Dies sind Anleihen, bei denen die Verwendung der Erlöse für bestimmte grüne Investitionen zweckgebunden ist. Aufgrund der starken Anlegernachfrage werden diese Arten von Anleihen oft mit niedrigen Renditen (oder Kreditspreads) im Vergleich zu traditionellen Unternehmensanleihen ausgegeben. Daher bieten viele dieser Anleihen auf einer Buy-and-Hold-to-Maturity-Basis nur mittelmäßige Renditen.
Colin Dryburgh, Co-Manager des Aegon Global Diversified Growth Fund bei Aegon Asset Management