„Die Aussichten für High Yield sind zum jetzigen Zeitpunkt sehr unsicher. Fest steht, dass der Markt weiterhin durch ein Umfeld sich verbessernder Fundamentaldaten der Unternehmen solide gestützt wird. Die Gewinne haben im bisherigen Jahresverlauf die Erwartungen weitgehend übertroffen, so dass die Unternehmen damit beginnen konnten, einen Teil der Schäden zu beheben, die durch die weltweite Pandemie an den Kreditkennzahlen entstanden sind. Die Ausfälle bei hochverzinslichen Wertpapieren hielten sich auf beiden Seiten des Atlantiks erstaunlich in Grenzen, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass die Unternehmen entweder über die öffentlichen Anleihemärkte oder über verschiedene staatliche Initiativen problemlos Zugang zu Kapital hatten. Die Ausfallraten haben vor einiger Zeit ihren Höhepunkt erreicht und sind nun in Europa auf einen niedrigen einstelligen Wert gesunken. Wir gehen davon aus, dass sie noch einige Zeit niedrig bleiben werden.
Klarer Trend ist die Zunahme von nachhaltigen Investments
Zudem bleibt der Markt weiterhin konstruktiv und High Yield ist nach wie vor einer der wenigen Anlageformen, mit denen man im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere eine attraktive Rendite erzielen kann. Der Primärmarkt war in diesem Jahr bisher unglaublich aktiv, insbesondere im Bereich der europäischen High Yield-Anleihen, wobei die Bruttoemissionen im letzten Jahr fast die Gesamtzahl des Jahres 2021 übertrafen. Dennoch werden diese Transaktionen im Allgemeinen vom Markt gut aufgenommen und haben sich in der Regel gut entwickelt. Ein eindeutiger Trend ist die Zunahme von ESG-bezogenen Emissionen, wobei grüne Anleihen oder nachhaltigkeitsbezogene Schuldverschreibungen 2021 etwa 20 % aller neuen Transaktionen in Europa ausmachten, was ein Rekordniveau darstellt. Diese Art der Emission wird sich eindeutig fortsetzen.
Teure Kreditspreads: Das gilt es zu beachten
Das Bewertungsbild bei High Yields hat sich zunehmend verengt, da die Spreads seit dem letzten Jahr stark angestiegen sind. Im Vergleich zu den historischen Durchschnittswerten und dem Fair Value erscheinen uns die Kreditspreads recht teuer. In diesem Zusammenhang gibt es jedoch einige Dinge zu beachten. Erstens sind die Spreads zwar derzeit recht eng, aber der Markt wird durch die bereits erwähnte Kombination aus sich verbessernden Fundamentaldaten und einem positiven technischen Umfeld gut unterstützt, was die Ausweitung der Spreads in Zeiten der Volatilität begrenzen dürfte. Zweitens bietet die Anlageklasse ein attraktives relatives Carry im Vergleich zu Investment-Grade-Krediten mit einer weitaus geringeren Zinssensitivität, die Schutz vor steigenden Renditen der zugrunde liegenden Staatsanleihen bieten kann. Innerhalb unserer Fonds haben wir die Übergewichtung von CCC deutlich reduziert, behalten aber eine gesunde Übergewichtung von High Yields mit niedrigerem Rating bei, da wir das Spreadrisiko dem Durationsrisiko vorziehen. “
Thomas Hanson, Head of Europe High Yield bei Aegon Asset Management