Bei der Februar-Sitzung war die britische Zentralbank bereits im Zinsveränderungsmodus. Der Leitzins wurde von 0,25 % auf 0,50 % erhöht wurde, allerdings stimmten vier Mitglieder des Ausschusses sogar für eine Anhebung um 50 Basispunkte. Wie wir inzwischen erfahren haben, ging es bei diesen Abstimmungen eher darum, die Zinssätze schneller auf ein neutraleres Niveau anzuheben (von einer extrem lockeren Politik), als darum, die Zinssätze auf ein höheres Niveau zu bringen.
Die Währungshüter konzentrierten sich auf die Auswirkungen der Inflation und als zweites auf einen angespannten Arbeitsmarkt, der zu einem Anstieg der Arbeitnehmerlöhne führen und die künftige Inflation verschärfen würde. Wir beobachten allmählich einen Anstieg der Löhne und Gehälter, der dem Ausschuss ein wenig Unbehagen bereiten wird.
Aus Sicht der Zentralbank bedeutet die schreckliche Invasion Russlands in der Ukraine einen Anstieg der kurzfristigen Inflation und höchstwahrscheinlich auch für den Rest des Jahres 2022, da die Rohstoffpreise gestiegen sind und es zu Unterbrechungen in der Lieferkette gekommen ist - nicht nur bei den Rohstoffen, sondern auch bei den Komponenten entlang verschiedener Lieferketten. Ferner wird man sich auch auf ein niedrigeres BIP für Großbritannien einstellen, da eine Abschwächung in Europa wahrscheinlich ist und die Verbraucher durch den Kostenanstieg belastet werden.
Wir erwarten, dass der Leitzins im März von 0,50 % auf 0,75 % angehoben wird, allerdings dürfte die Entscheidung erneut gespalten ausfallen. Zudem werden die Wortwahl und die künftige Ausrichtung den Spagat widerspiegeln, den die BoE zu bewältigen hat - höhere Inflation vor einem unsicheren wachstums- und geopolitischen Hintergrund - und sich in hohem Maße auf Umfragedaten zum Verbraucher- und Unternehmervertrauen sowie auf die Lohnentwicklung stützen werden.“
James Lynch, Fixed Income Manager bei Aegon Asset Management