Im Zuge der bevorstehenden Sitzung der Bank of England am 23. März lief die Diskussion darauf hinaus, ob die Zinsen um 25 Basispunkte auf 4,25 % angehoben oder bei 4 % belassen werden sollten. Auf ihrer letzten Sitzung hatte die BoE ihre eher restriktive Linie aufgegeben und sich auf nunmehr mehr auf Daten gestützt. Die Zahlen, insbesondere zu den Löhnen im privaten Sektor und zur Dienstleistungsinflation (am 22. März wird hier noch eine weitere Ausgabe veröffentlicht), haben sich im Großen und Ganzen nicht weiter verschlechtert, so dass diese Abschwächung der Zahlen ausgereicht haben könnte, um eine weitere Zinserhöhung zu stoppen.
Bis zum Zusammenbruch der SVB und den Entwicklungen bei der Credit Suisse rechnete der Markt mit weiteren 90 Basispunkten an Zinserhöhungen in diesem Jahr. Der Grund dafür war ein leicht verbessertes Wirtschaftswachstum. Die Märkte folgten den Anstieg der Zinspfade in den USA und der Eurozone. Seit den Problemen der US-Regionalbanken hat sich alles verändert. Das Problem selbst mag zwar eingedämmt worden sein, aber man kann durchaus sagen, dass es Ausdruck des außerordentlichen Anstiegs der Zinssätze war. Für die nächsten beiden Sitzungen sind nun Zinserhöhungen von 20 Basispunkten vorgesehen.
In Zentralbankkreisen wird darüber gestritten, wie empfindlich die Volkswirtschaften auf höhere Zinssätze und die "langen und variablen Verzögerungen" reagieren würden; zumindest in den letzten zwei Wochen hat das Pendel zugunsten derjenigen geschwungen, die einen vorsichtigeren Ansatz in der Geldpolitik verfolgen. Aus diesem Grund gehen wir davon aus, dass die BoE die Zinssätze diese Woche nicht anheben wird. Das Risikomanagement empfiehlt abzuwarten, wie sich die Wirtschaft auf das neue Zinsniveau einstellt und kann sich letztendlich noch auf die Daten als wichtigstes Argument stützen. Es kann gut sein, dass wir die letzte Zinserhöhung in diesem Zyklus gesehen haben.
James Lynch, Investmentmanager bei Aegon AM