Earth Day: Naturbasierte Lösungen zu wenig im Zentrum von Investments

Aegon Asset Management | 19.04.2023 11:25 Uhr
Ritchie Thomson, Senior Responsible Investment Associate, Aegon Asset Management / © e-fundresearch.com / Aegon Asset Management
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Die Natur hat das Potenzial, ein unschätzbarer Partner in unserem Kampf gegen den Klimawandel zu sein, denn Schätzungen zufolge binden die Biosphäre und die Ozeane derzeit rund 55% der anthropogenen Treibhausgasemissionen, und hier kommen naturbasierte Lösungen ins Spiel. Naturbasierte Lösungen (NbS) sind Maßnahmen zum Schutz, zur nachhaltigen Bewirtschaftung und zur Wiederherstellung natürlicher und veränderter Ökosysteme. Einige Beispiele sind Aufforstung, Mangrovenschutz, Agroforstwirtschaft sowie Dach- und Wandbegrünung in städtischen Gebieten. Obwohl das genaue Klimaschutzpotenzial von NbS umstritten ist, besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass es sich um ein großes Potenzial handelt. Im Gegensatz zu technikgestützten Klimaschutzlösungen wie der Kohlenstoffbindungstechnologie oder der direkten Luftabscheidung sind NbS bereits heute vorhanden und kostengünstig zu realisieren.

Neben den Vorteilen der Kohlenstoffreduzierung bieten NbS eine Reihe von Zusatznutzen, darunter die Anpassung an den Klimawandel, die Verbesserung der biologischen Vielfalt, die Verbesserung der menschlichen Gesundheit und die Bereitstellung von Einkommensquellen. Nehmen wir das Beispiel der Mangrovenwälder. Schätzungen zufolge speichern sie bis zu viermal so viel Kohlenstoff wie Landwälder und binden ihn 40% schneller. Darüber hinaus schützen sie die Küstengebiete vor extremen Wetterbedingungen und Küstenerosion und sind dabei wesentlich kostengünstiger als Betonmauern. Und wir haben noch gar nicht über die Vorteile für die biologische Vielfalt gesprochen, die wiederum zu einem größeren wirtschaftlichen Potenzial für lokale Gemeinschaften durch Aktivitäten wie Tourismus oder nachhaltige Fischerei führen können.

Finanzierungslücken und Markt für Emissionsausgleich

Investitionen in NbS wurden bisher hauptsächlich von staatlichen oder philanthropischen Geldgebern getätigt, aber es gibt eine erhebliche Finanzierungslücke im Vergleich zu dem, was erforderlich ist. Private Investitionen können dazu beitragen, diese Lücke zu schließen. Aus einer Vielzahl von Gründen, wie z. B. dem Umfang des Geschäfts, den Einnahmeströmen und dem Risiko-Rendite-Profil, sind diese Projekte für private Investoren jedoch oft nicht attraktiv. Eine Ausnahme bildet der Markt für Emissionsausgleiche, auf dem Unternehmen ihre eigenen Emissionen durch den Kauf von NbS-Kohlenstoffzertifikaten ausgleichen können, die der Atmosphäre Kohlenstoff entziehen. Obwohl Kohlenstoffkompensationen eine wichtige Rolle bei der Abschwächung des Klimawandels spielen können, müssen Unternehmen sicherstellen, dass die Verringerung ihres Emissions-Fußabdrucks im Mittelpunkt ihrer Dekarbonisierungsstrategie steht, bevor sie Kompensationen nutzen.

In einer aktuellen Studie des World Wide Fund for Nature (WWF) und des Schweizer Beratungsunternehmens für Kohlenstofffinanzierung South Pole wurden 16 "bankfähige" NbS-Projekte ermittelt, die eine Reihe verschiedener Ökosysteme abdecken. Die Studie unterstreicht, dass es letztlich keine Einheitslösung gibt. Um NbS-Projekte auszuweiten, ist jedoch die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Interessengruppen auf allen Ebenen unerlässlich.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Klimaschutzpotenzial von NbS beträchtlich ist und darüber hinaus eine Reihe weiterer ökologischer und sozialer Vorteile bietet. Um dieses Potenzial freizusetzen, sind jedoch erhebliche Investitionen erforderlich. Private Investoren können dabei eine Schlüsselrolle spielen, aber es ist noch einiges zu tun, um ihre wirtschaftliche Attraktivität zu steigern.

Von Ritchie Thomson, Senior Responsible Investment Associate bei Aegon Asset Management

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