Dr. Dag Lindskog, Chefökonom bei DNB Asset Management, mit einem Update zu den wichtigsten makroökonomischen Entwicklungen in Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden.
DNB Asset Management
| 09.06.2015 11:00 Uhr
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Die nordischen Zentralbanken und die EZB für Finnland behielten ihre bisherige Geldpolitik auch im Mai bei. Die Erträge der Staatsanleihen stiegen entsprechend der globalen Entwicklung. Nur die der norwegischen Staatsanleihen gingen minimal zurück. Der Wert der norwegischen und der schwedischen Krone blieb gegenüber dem Euro unverändert. Die nordischen Aktienmärkte schlossen unterschiedlich ab, doch an keiner Börse kam es zu starken Kursbewegungen.
Laut dem OECD-Wirtschaftsausblick für Juni wird die schwedische Wachstumsrate voraussichtlich höher, die dänische und norwegische Wachstumsrate in etwa so hoch und die finnische Wachstumsrate niedriger sein als die der Eurozone.
Die norwegische Wirtschaft hatte zu Jahresbeginn einen ziemlich guten Start hingelegt. Die reale Wachstumsrate des norwegischen Festlands lag im 1. Quartal bei 2,0 Prozent. So hoch war auch die Inflationsrate im April. Allgemein geht man für 2015 aufgrund der negativen Auswirkungen des niedrigen Ölpreises von einem schwächeren Wachstum Norwegens aus. Im kommenden Jahr wird das Wachstum dann vermutlich wieder anziehen. Bemerkenswert ist jedoch, dass von der aktuellen PMI-Umfrage ein Warnsignal ausgeht. Der norwegische Wert sank im Mai auf den niedrigsten Stand aller 25 Länder, die an dieser Umfrage teilnehmen.
Das Wachstum der schwedischen Wirtschaft verlangsamte sich im ersten Quartal auf 1,6 Prozent; in den drei vorangegangenen Quartalen hatte das Wachstum im Durchschnitt bei 3 Prozent gelegen. Überraschenderweise kam der größte Beitrag von der Außenhandelsbilanz, da die Importe stärker zurückgingen als die Exportzahlen. Jüngste Studien weisen auf ein fortgesetztes moderates Wachstum hin, jedoch wenigstens kurzfristig ohne wesentliche Steigerung. Der mittelfristige Ausblick bleibt allerdings positiv. Die allgemeinen Prognosen für 2015 und 2016 gehen von einer Rückkehr zu dem früheren schnelleren Wachstum aus. Die Inflationsrate bewegt sich weiterhin bei rund 0 Prozent; der Verbraucherpreisindex lag im April bei -0,2 Prozent. Andere Werte liegen höher – angefangen vom HVPI von 0,5 Prozent und dem VPI exklusive den Auswirkungen der geldpolitischen Maßnahmen der Riksbank von 0,7 Prozent bis hin zu den Preisen, mit denen der Verbraucher am häufigsten zutun hat – nämlich dem Nahrungsmittelanteil des Warenkorbs, der bei 2,7 Prozent liegt. Die Riksbank geht davon aus, dass das Inflationsziel (2 Prozent) im nächsten Jahr erreicht werden wird. Die Notenbank hat angedeutet, dass sie dazu die bereits niedrigen Zinsen je nach Entwicklung der schwedischen Krone möglicherweise erneut (geringfügig) senken will.
Dr. Dag Lindskog, DNB Asset Management
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