Autonomes Fahren im High-Tech-Mekka Thema Nr.1

Bei ihren Recherchereisen ins Silicon Valley erhalten die Fondsmanager des DNB Technology regelmäßig Einblick in die wichtigsten Entwicklungen auf dem Markt. Eines der angesagtesten Themen ist derzeit das selbstfahrende Auto. Der Unterhaltung bei der Fahrt kommt in Zukunft eine tragende Rolle zu. Nicht zuletzt aus diesem Grund setzen Tech-Giganten wie Apple, Google oder Amazon auf dieses Innovationsfeld. Anleger können profitieren. DNB Asset Management | 14.07.2016 10:00 Uhr
Anders Tandberg-Johansen, Technologie-Experte, DNB Asset Management / ©  DNB Asset Management
Anders Tandberg-Johansen, Technologie-Experte, DNB Asset Management / © DNB Asset Management
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Könnte ein Fondsmanager in die Zukunft sehen, wäre eine herausragende Performance garantiert. Um die Konkurrenten auch ohne Glaskugel weiterhin auf Distanz zu halten, versuchen die Fondsmanager des DNB Technology bei regelmäßigen Reisen ins Silicon Valley einen Blick in die Zukunft zu werfen. Stärker denn je schlägt dort das Herz der Technologie, mehr denn je werden dort in der Hochtechnologie die Weichen gestellt.

„Autonomes Fahren ist im Silicon Valley derzeit ein besonders angesagtes Thema“, sagt Anders Tandberg-Johansen der kürzlich aus Kalifornien von einer Recherchereise nach Norwegen zurückgekehrt ist. Autofahren ohne Fahrer wird zur Realität und dabei die gesamte Autoindustrie revolutionieren. Für die Zulieferer, die zunehmend aus dem Silicon Valley stammen, tun sich große Chancen auf. Laut einer Umfrage sind US-Amerikaner bereit, auf selbstfahrende Autos umzusteigen und für diesen Luxus noch dazu mehr Geld auszugeben. Vor allem dass die Zeit für Arbeit oder Unterhaltung genützt werden kann, überzeugt.

Immer mehr IT verbaut

Je selbstständiger die Autos, desto mehr Technik ist verbaut. Sensoren nehmen die Umgebung des Autos wahr. GPS-Technologie und Kameras messen Entfernung und Geschwindigkeit. Prozessoren verarbeiten die Berge an Information – Stichwort Big Data – und geben die Befehle.

„Sind in einem elektrischen Auto Prozessoren und Halbleiter im Wert von 300 Dollar verbaut, kommen bei einem selbstfahrenden Auto nochmals 300 Dollar dazu“, sagt Tandberg-Johansen. Auch der Bedarf an Displays wie sie etwa in den Tesla-Automobilen großzügig eingesetzt wurden, steigt rasant.

Mehr Zeit für Unterhaltung

Fährt das Auto selbst, bleibt Zeit für Unterhaltung. Und genau auf diesem Gebiet sind viele Unternehmen aus dem Valley führend. Mit der Anbindung der Automobile an das World Wide Web öffnet sich für die Beifahrer die gesamte digitale Welt. Google kommt mit Youtube ins Spiel. Auch Amazon zählt mit Prime genauso wie Netflix zu den grossen Content-Anbietern. Auch Soziale Medien wie Facebook profitieren.

Besonders präsent sind Firmen wie der Suchmaschinengigant Google (Alphabet) oder Elektroautobauer Tesla in der Entwicklung selbstfahrender Autos. Der tödliche Unfall den der Autopilot eines Teslas kürzlich verursachte ist ein Rückschlag. Dennoch ist der Trend zum autonomen Fahren intakt. „Je mehr Kilometer diese Autos fahren, desto mehr lernen sie dazu. Google und Tesla liegen vorne, aber die Europäer kopieren schnell“, sagt Tandberg-Johansen.

Geht es um das Auto der Zukunft, wird auch Apple ins Spiel gebracht. Seit Jahren heuert Apple-Veteran Steve Zadesky hunderte Ingenieure für ein Geheimprojekt namens „Titan“ an und nährt so Spekulationen. „Apple wird nie selbst Autos bauen. Die zielen auf das Unterhaltungssystem im Auto. Es ist schwer vorzustellen, dass Apple an Google herankommt. Google liegt 10 Jahre vorne“, sagt DNB-Experte Anders Tandberg-Johansen. Im Mai 2014 stellte Google sein Auto, das eher einem selbstfahrenden Ei glich, vor. Aber auch Google werde keine Autos bauen, sondern sich auf die Technologie im Hintergrund, Stichwort Google Driving Experience, fokussieren.

Google dominiert

Google sorgt im Silicon Valley auch unabhängig vom selbstfahrenden Auto für Gesprächsstoff. „Google Services dringt in immer mehr Bereiche ein, von der Hotelbuchung bis zu alltäglichen Ratschläge, das beschäftigt immer mehr Leute“, sagt Tandberg-Johansen. In Europa beschäftigt die wachsende Dominanz des Suchmaschinenriesen immer wieder die Wettbewerbsbehörden. Eine Zerschlagung des Konzerns gehört zu den Negativszenarien. Doch bei DNB sieht man hier keine Gefahr. „Das Unternehmen bewegt sich sehr schnell. Kommt ein Gericht zu einer Entscheidung, hat sich das Geschäft schon weiter entwickelt. Google ist schwer zu fassen“, sagt Tandberg-Johansen. Zudem seien die meisten Dienstleistungen gratis, was eine Regulierung ohnehin schwer mache.

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