Vodafone, eine der größten Beteiligungen im DNB Fund - Technology, meldete im Juli seine Ergebnisse. Der Konzern verzeichnete zwar einen Umsatzrückgang, übertraf aber weiterhin die Erwartungen. Gleichzeitig stellte das Management Pläne vor, das europäische Mobilfunkmasten-Geschäft in den kommenden 18 Monaten auszugliedern und möglicherweise an die Börse zu bringen, um auf diese Weise das größte unabhängige Funkmasten-Unternehmen Europas zu schaffen. Die Firma, die in eine rechtlich eigenständige Gesellschaft umgewandelt werden soll, hätte fast 62.000 Funktürme in zehn Ländern. Der Erlös aus dem IPO soll zur Schuldentilgung verwendet werden.
Die Briten gaben zudem bekannt, sich mit O2 UK (Telefonica) darauf verständigt zu haben, 5G-Ausrüstungen – wie beispielsweise Funkantennen – an gemeinsamen Netzstandorten im ganzen Land zusammen zu nutzen. Die Telekommunikationsdienstleister erklärten, dank dieser Vereinbarung die Einführung der 5G-Technologie zu beschleunigen und die Einführungskosten zu senken. Erst im April kündigte Vodafone die Verlängerung des Network Sharing Deals mit Orange Spanien an, während man im Februar einen entsprechenden Vertrag mit der italienischen TIM bekannt gab. Zwischenzeitlich kursieren Gerüchte, dass Vodafone einen 5G-Netzwerk-Sharing-Vertrag in Deutschland abschließt – möglicherweise mit dem Erzrivalen Deutsche Telekom.
Enorme Synergie- und Wertschöpfungsmöglichkeiten
Aktuell ist Vodafone einer der weltweit führenden Mobilfunkanbieter, welcher mit mehr als 440 Millionen Kunden in über 55 Ländern mit Netzwerken zusammenarbeitet. Aus unserer Sicht ist Vodafone ein unterbewertetes, wenn auch schlecht geführtes Unternehmen. Die treibenden Themen sind die Chancen mit dem 5G-Mobilfunkstandard und die Konsolidierung der Telekommunikation. Vodafone verfügt über enorme Synergie- und Wertschöpfungsmöglichkeiten durch Fusionen, Umstrukturierungen und das Geschäft mit Funkmasten.
Erling Thune, Portfolio Manager im DNB Team Technology und Experte für den Bereich Telecom und Medien