Ein Kommentar von Svein Aage Aanes, Head of Fixed Income bei DNB Asset Management:
Relativ geringe Volatilität am nordischen High Yield-Markt
In den letzten Jahren war die Volatilität am nordischen High Yield-Markt geringer als an den europäischen und US-amerikanischen High Yield-Märkten. Zugegebenermaßen könnte dies zum Teil auf den Mangel an liquiden Indexinstrumenten für den Gesamtmarkt und auf Credit-Default-Swaps für die meisten Titel zurückzuführen sein, was zu zeitlichen Verzögerungen bei der Marktpreisbildung führt. Aber es gibt auch einige strukturelle Aspekte des Marktes, die zur Stabilität beitragen. Dazu gehören das Fehlen von ETFs und die Tatsache, dass institutionelle Anleger den Großteil der gesamten Anlegerbasis ausmachen.
Nordische Volkswirtschaften gegen möglichen Abschwung gerüstet
Die Weltwirtschaft sieht sich auch im Jahr 2020 mit einer Reihe von potenziell schwerwiegenden Risiken konfrontiert. Falls diese oder ein Teil davon eintreten, sollten die nordischen Volkswirtschaften gut aufgestellt sein, um die Auswirkungen zu bewältigen. Ein hohes Bildungsniveau, eine gut entwickelte Infrastruktur, geringe Einkommensunterschiede, starke Institutionen und ein umfassendes öffentliches Wohlfahrtssystem sind wichtige Faktoren in dieser Hinsicht. Und was noch mehr hervorsticht: Die nordischen Länder haben eine niedrige Staatsverschuldung im Verhältnis zum BIP und starke öffentliche Finanzen in Verbindung mit einer erwiesenen Bereitschaft, mit der Fiskalpolitik dem Abschwung entgegenzuwirken.
Nordischer High Yield-Markt ist inzwischen recht gut diversifiziert
Der nordische High Yield-Markt spiegelt die Geschäftsstruktur in der nordischen Region wider. Da sich der Markt entwickelt hat und in den letzten 10 Jahren gewachsen ist, ist er sowohl in Bezug auf die Branchenzusammensetzung als auch in Bezug auf die Anzahl der einzelnen Emittenten recht diversifiziert. Diese Entwicklung wird sich im Jahr 2020 und in den darauffolgenden fortsetzen.
Attraktive Risiko-/Renditeeigenschaften im nordischen High Yield
Die erwartete Rendite erscheint im Verhältnis zum Risiko auf dem nordischen Hochzinsmarkt bei den derzeitigen Kreditspreads recht attraktiv ist. Hochzins-Kreditspreads sind eindeutig negativ mit den Aktienmarktrenditen korreliert, d.h. die Renditen in den beiden Märkten sind stark positiv miteinander verbunden. Da die Volatilität am Hochzinsmarkt jedoch deutlich geringer ist als am Aktienmarkt, würde dies bedeuten, dass das "Beta" der Hochzinsanleihen gegenüber dem Aktienmarkt deutlich unter 1 (<0,5) liegt. Bei einem Gesamt-Credit-Spread-Niveau von insgesamt rund 500 Basispunkten über Swaps am nordischen High Yield-Markt müsste ein Investor die Aktienmarktrenditen derzeit recht positiv einschätzen, um die erwarteten risikobereinigten Erträge aus dem nordischen High Yield-Markt zu übertreffen. Dies ist eindeutig keine Garantie für 2020, aber in Kombination mit relativ stabilern Kreditspreads am nordischen High Yield-Markt im Jahr 2019 schafft dies nach einen günstigen Ausgangspunkt.
Rendite des europäischen High Yield-Indexes von Bloomberg Barclays und des High Yield-Indexes der DNB SICAV in EUR