Seit dem Start im Jahr 2001 ist Sverre Bergland Co-Fondsmanager des DNB Fund Technology. In dieser Zeit hat Bergland viel erlebt und dennoch war es ausgerechnet die jüngste Meta-Quartalspräsentation, die den routinierten Tech-Fondsmanager besonders überraschte: Die Quartalszahlen seien mit 20 Prozent Wachstum etwa wie erwartet ausgefallen, erklärt Bergland. Das war nicht der Ursprung des Schocks und des Börsencrashs. „Es war die deprimierendste Quartalspräsentation, die ich je gehört habe. Sie gehen von drei bis elf Prozent Umsatzwachstum im ersten Quartal, einem Kostenwachstum von 30 Prozent, einer stärkeren Konkurrenz durch TikTok und der Flucht junger Menschen von der Plattform Facebook aus“, so Bergland.
Er weist darauf hin, dass Meta die Investitionsausgaben um 60 Prozent erhöhen wird. Die stark gestiegenen Investitionen sollten aber nicht etwa das Metaversum entwickeln, wie manche glauben, sondern künstliche Intelligenz und Privatsphäre, so Bergland weiter. Nach seiner Meinung werden wir 2022 bei Meta einen Ergebnisrückgang sehen und es sei schwer absehbar, ob es 2023 zu einem weiteren Rückgang kommen wird.
Von allen Seiten angegriffen, auch von den Behörden
„Meta hat sich auch an Apple gewandt, was Metas Einblick in ihre Ökosysteme einschränkt. Das bedeutet, dass die Anzeigen weniger ankommen und es weniger rentabel wird, Werbung zu machen", sagt Bergland. Er weist darauf hin, dass dies Munition für die Klage von Epic gegen Apple liefern könnte. Epic ist der für Fortnite bekannte Spieleentwickler. Sie verklagen Apple, weil Epic glaubt, dass das Unternehmen als Monopolist agiert. Zudem wird Meta von US-Wettbewerbsbehörden verklagt, die eine Aufspaltung von Meta für sinnvoll halten.
Aktie bis zur neutralen Gewichtung gekauft
„Ich frage mich, ob Meta die Gelegenheit nutzt, um den US-Behörden zu zeigen, dass sie von allen Seiten bedroht werden“, sagt Bergland. Bei Wettbewerbern wie SnapChat und Pinterest seien nicht die gleichen Trends zu sehen. Meta neigt mehr zur Schwarzmalerei als seine Konkurrenten. Mark Zuckerberg ist intelligent. Er habe die Zeichen der Zukunft viele Male im Voraus gesehen, von Facebook auf Mobile umgestellt und Instagram aufgekauft, um nur einige zu nennen, sagt Bergland.
Als die Aktie abstürzte, nutzte das Team die Gelegenheit, Meta-Aktien bis zur neutralen Gewichtung zu kaufen. „Wir haben natürlich von unserer Untergewichtung in Meta im Januar profitiert. Jetzt beobachten wir genau und überlegen, ob wir übergewichtig sein sollten", schließt Bergland.