Die sich entwickelnde US-Zollpolitik ist weiterhin von großer Unsicherheit geprägt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt bleibt unklar, ob die jüngsten Maßnahmen eine feste politische Richtung oder eine Verhandlungstaktik darstellen. Vor diesem Hintergrund halten wir eine vorsichtige Herangehensweise für gerechtfertigt. Während die breiteren Auswirkungen auf die globalen Lieferketten und die Verbrauchernachfrage schwer zu beziffern sind, liegt unser Schwerpunkt weiterhin auf der Identifizierung von Unternehmen mit soliden Fundamentaldaten - Unternehmen, die in der Lage sind, kurzfristigen Gegenwind zu überstehen und einen angemessenen Abwärtsschutz zu bieten.
Hardwarehersteller mit langen Lieferketten in Asien scheinen besonders anfällig zu sein. Im Gegensatz dazu werden Software- und Internetunternehmen wie Microsoft, Alphabet und Meta wahrscheinlich weniger direkt betroffen sein. Dennoch könnten sekundäre Effekte - einschließlich reduzierter Werbebudgets, schwächerer Verbraucherstimmung und verzögerter Unternehmensausgaben - auftreten, wenn sich das makroökonomische Umfeld weiter verschlechtert. Wir behalten auch andere Risiken im Auge, wie etwa mögliche Vergeltungsmaßnahmen gegen US-Big-Tech-Unternehmen und eine schwächere Markenwahrnehmung für US-Verbraucherunternehmen, sollten die Spannungen anhalten.
Eine bemerkenswerte positive Entwicklung ist die derzeitige Befreiung von Halbleitern von neuen Zöllen. Dies ist vor allem für Samsung, unsere größte Position, von Bedeutung, da der Bereich Arbeitsspeicher einen großen Beitrag zu den Erträgen des Unternehmens leistet. Auch wenn diese Ausnahmeregelung ein unmittelbares Risiko mindert, könnte die politische Unsicherheit weiterhin die Stimmung und die Kapitalallokation in der gesamten Halbleiterbranche beeinflussen. Die Situation ist nach wie vor ungewiss, und die Ausnahmeregelungen von heute gelten möglicherweise morgen nicht mehr.
Wir beobachten die Verhandlungen und die politischen Entwicklungen genau und werden unsere Allokationen gegebenenfalls anpassen. Wir nehmen laufend Anpassungen des Portfolios auf der Grundlage von Risiko-/Ertragsbewertungen im gesamten Anlageuniversum vor, und das bleibt auch unser Ansatz, während sich die Zollrhetorik weiter fortsetzt. Unsere bewertungsbewusste Strategie hat uns bisher gut für die Marktturbulenzen gerüstet, wie aus der beigefügten Grafik hervorgeht. Wichtig ist, dass etwa 80% unseres Portfolios in digitale Unternehmen und Halbleiter investiert sind - Sektoren, die von den aktuellen Zollmaßnahmen relativ wenig betroffen sind.
Mit Blick auf die Zukunft sind wir nach wie vor zuversichtlich, dass Investitionen in Unternehmen, die im Verhältnis zu ihren Fundamentaldaten zu attraktiven Bewertungen gehandelt werden, eine solide Grundlage für langfristige Renditen bieten. Historisch gesehen haben Zeiten der Störung und Unsicherheit attraktive Einstiegspunkte für aktive Investoren wie uns geschaffen.
Von Marius Wennersten, Portfoliomanager DNB Fund Technology bei DNB Asset Management