Dass institutionelle Investoren durchaus in der Lage sind, antizyklisch zu agieren, zeigt ein Vergleich zwischen der Entwicklung von Risikobudgets und dem jeweiligen Zinsniveau. Bis zum Jahr 2009 war der Zinssatz einjähriger Bundesanleihen der wesentliche Einflussfaktor für die Höhe des Risikobudgets institutioneller Anleger bei Wertsicherungskonzepten. Dann kam es zu einem Strukturbruch im Anlageverhalten, so dass die Risikobudgets der Investoren ab dem Jahr 2010 trotz weiter sinkender Zinssätze wuchsen.
Absolute Return als Lösungsansatz gefragt
Niedrige Renditen, schnelle Favoritenwechsel an den Kapitalmärkten und veränderte Korrelationen haben sowohl zu einer erhöhten Risikobereitschaft der Investoren als auch zu einer steigenden Nachfrage nach absoluten Erträgen und damit Absolute-Return-Ansätzen geführt. „Wir sind vor 20 Jahren mit unseren dynamischen Wertsicherungskonzepten gestartet und verwalten heute ein Volumen von über 22 Milliarden Euro. Zu Beginn haben sich die Mandate meist in einem nationalen Investmentdreieck aus Rendite, Risiko und Liquidität bewegt. Heute dagegen gilt es, unter Berücksichtigung der zusätzlichen Faktoren Regulierung und Nachhaltigkeit für den Kunden auf internationaler Ebene mindestens fünfdimensionale Anlageherausforderungen zu bewältigen“, betont Bossert.
Angesichts des erhöhten Renditedrucks geht dabei der Trend hin zu aktiven Wertsicherungsstrategien mit erhöhtem Freiheitsgrad für das Portfoliomanagement. „Anleger verzichten zunehmend auf den letzten Meter an Sicherheit, der besonders viel Renditepotenzial kostet. Unsere Analyse zeigt, dass sich mehr kontrolliertes Risiko für viele Investoren lohnt“, stellt Bossert fest. So hätten Investoren mit liberaleren Anlagerestriktionen bei vergleichbarem Risikobudget eine merklich höhere Performance erzielt als Investoren mit geringem Freiheitsgrad.