„Großanleger in Österreich erreichen damit einen Spitzenwert. Nachhaltigkeit ist bei ihnen fest in der Kapitalanlage verankert“, sagt Alexander Schindler, im Vorstand von Union Investment zuständig für institutionelle Kunden. Als wichtiges Motiv für den Einsatz nachhaltiger Strategien nennen 72 Prozent der Befragten die Werte des eigenen Unternehmens. Danach folgen vor allem wirtschaftlich begründete Motive wie eine Verbesserung des Images (70 Prozent), größere Chancen für das Marketing (64 Prozent), Vorgaben in den Anlagerichtlinien (63 Prozent) und bessere Renditeerwartungen (57 Prozent).
Bei der Umsetzung nachhaltiger Strategien setzen österreichische Investoren vor allem auf Ausschlusskriterien. 63 Prozent nutzen diese. 53 Prozent führen ein positives und 44 Prozent ein negatives Screening durch. Einen Best-in-Class-Ansatz verfolgen 45 Prozent, während 32 Prozent angeben, als aktive Aktionäre Engagement-Strategien zu verfolgen.
Nach einer vom EU-Parlament im November 2016 erlassenen Richtlinie müssen Betriebspensionsfonds ihre Gelder künftig auch unter Beachtung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien anlegen. Sich verändernde regulatorische Anforderungen sind daher der mit Abstand wichtigste Impuls für institutionelle Investoren in Österreich, sich künftig stärker mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. 47 Prozent aller Befragten äußerten sich in diesem Sinne.
Diese Ansicht ist bei Altersvorsorgeeinrichtungen und Pensionskassen mit 80 Prozent besonders ausgeprägt. Kirchen und Stiftungen fühlen sich demgegenüber weniger stark von der Regulierung getrieben. Lediglich 20 Prozent dieser Investorengruppe sehen darin einen entscheidenden Impuls, sich mit nachhaltiger Kapitalanlage zu befassen.