"Die Corona-Pandemie hinterlässt ihre Spuren immer deutlicher in der Arbeitslosenstatistik. Im April stieg die Quote deutlich auf 5,8 Prozent. Und es wird noch schlimmer kommen, denn die wirtschaftliche Erholung nach der schrittweisen Lockerung der Eindämmungsmaßnahmen wird nur verhalten ausfallen. Die Arbeitslosenquote dürfte ihren Höhepunkt erst im ersten Halbjahr 2021 bei rund sieben Prozent erreichen. Das wäre ein sehr viel stärkerer Anstieg als in der Finanzkrise 2008 und verdeutlicht das Ausmaß der wirtschaftlichen Folgen der Eindämmungsmaßnahmen.
Die massive Zunahme der Arbeitslosigkeit kann auch der breite Einsatz der Kurzarbeit nicht verhindern. Der Anstieg wird dadurch lediglich gedämpft. Ein weiterer Vorteil der Kurzarbeit: Die Unternehmen bleiben personell gut ausgestattet und können ihr Angebot schnell hochfahren, wenn es wieder aufwärtsgeht. Das trägt dazu bei, die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie einzudämmen."
Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt sowie Leiter Research & Investment Strategy bei Union Investment