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Die zweite Pandemie-Welle und der aktuelle Teil-Lockdown mit neuen Kontaktbeschränkungen hinterlassen deutliche Spuren. Der ifo-Geschäftsklimaindex rutschte von Oktober auf November um 1,8 Punkte auf nun 90,7 Punkte ab. Besonders stark sank die Stimmung im Dienstleitungsbereich. Lediglich im verarbeitenden Gewerbe hat sich die Situation deutlich verbessert. Es sieht also insgesamt nach einem harten Winter aus. Auch wenn derzeit viel Impfstoff-Hoffnung vorhanden ist: Der Weg zur Konjunkturerholung ist steinig. Das Schlussquartal des Corona-Jahres 2020 und das erste Quartal 2021 werden deutlich von den Eindämmungsmaßnahmen belastet sein.
Erste spürbare Verbesserungen sind erst im Frühjahr zu erwarten, wenn auch die wärmere Witterung das Leben mit dem Virus erleichtert. Entscheidend für den Konjunkturverlauf wird aber die breite Verfügbarkeit eines Corona-Impfstoffs sein, sowie die allgemeine Bereitschaft zur Impfung.
Die Kapitalmärkte richten ihren Blick über die aktuelle konjunkturelle Schwächephase hinaus. Die Aussicht, dass verschiedene Impfstoffe kurz vor einer Zulassung stehen, hat den Märkten enormen Schub verliehen. Selbst eine mögliche Verlängerung der Kontaktbeschränkungen oder schwache Konjunkturdaten trüben die Stimmung nicht. Doch muss sich zeigen, ob die Impfstoffe die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen. Denn ihr Erfolg ist die Voraussetzung für eine Normalisierung und damit für eine dynamische Wirtschaftserholung. Damit ist frühestens Mitte 2021 zu rechnen.
Jörg Zeuner, Chefvolkswirt bei Union Investment
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