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Die Ursachen dafür sind vielfältig: Einerseits die starke Nachfrage, die auf anhaltende Lieferengpässe trifft sowie die Basiseffekte beim Übergang aus einem deflationären in ein inflationäres Umfeld mit dem Ende flächendeckender Lockdowns. Andererseits die Folgen der CO2-Steuer und der Mehrwertsteuersenkung, die sich in der Statistik preistreibend auswirken. Am offensichtlichsten ist der Teuerungseffekt im Energiesektor und somit bei Gas- und Strompreisen. In wenigen anderen Bereichen stehen Angebot und Nachfrage aktuell in einem ähnlich großen Missverhältnis. Deshalb sind die Preise in diesem Bereich über das vergangene Jahr besonders stark gestiegen.
Vor allem der Energiepreisschock kostet Kaufkraft und tut vielen Haushalten weh. Auf eine lange Zeit derart hoher Inflationsraten werden sich die Bürger trotzdem nicht einstellen müssen. Denn im Laufe des nächsten Jahres werden die Basiseffekte verschwinden und die Inflationsraten fallen. Zudem sollten sich Angebot und Nachfrage in vielen Marktsegmenten wieder stärker die Waage halten als jetzt. Bis beides zum Tragen kommt, werden wir höhere Inflationsraten sehen - und sie aufmerksam, aber mit einer Portion Gelassenheit zur Kenntnis nehmen. Das werden die meisten Anleiheinvestoren auch bei kleinen Überraschungen wie der von heute wohl auch tun.
Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt und Leiter Research & Investment Strategy bei Union Investment
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