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Die Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe stabilisieren sich. Nach den jüngsten Daten des Statistischen Bundesamtes haben sie im Mai kräftig um 6,4 Prozent zugelegt.
Nichtsdestotrotz bleibt die Güternachfrage insgesamt schwach. Die durchschnittlichen Auftragseingänge von April und Mai liegen drei Prozent unter dem Niveau des ersten Quartals. Nur die gut gefüllten Auftragsbücher sorgen dafür, dass der Industrie nicht so bald die Arbeit ausgeht. Zwar ist der Bestand überdurchschnittlich hoch, wodurch sich die Produktion und die Umsätze noch eine Weile lang besser entwickeln dürften als das Neugeschäft. Doch dieser Puffer wird immer dünner und der Auftragsbestand schmilzt.
Dass die Neubestellungen dauerhaft zulegen, ist kaum zu erwarten. Die Nachfrage wird sich nur langsam erholen – auch weil aus der Industrie derzeit zu wenige positive Impulse für neue Investitionen kommen. Aber ein massiver Einbruch der Auftragseingänge und damit ein Einbruch der gesamtwirtschaftlichen Aktivität sollte ausbleiben. Dazu kommt: Der industriellen Flaute steht noch eine solide Nachfrage im Dienstleistungsbereich gegenüber. Auch wenn die Lage in der Industrie wenig Anlass zu Freude gibt, dürfte die deutsche Konjunktur aktuell eher stagnieren als schrumpfen.
Von Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt, Union Investment
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