Die Inflationsrate in Deutschland sinkt weiter. Die Preise stiegen im März im Jahresvergleich nur noch um 2,2 Prozent nach 2,5 Prozent im Vormonat. Das liegt in erster Linie daran, dass sich Angebot und Nachfrage einem Gleichgewicht nähern.
Auch wenn der Trend klar in Richtung des Inflationsziels von rund zwei Prozent geht: Die letzten Schritte werden mühsam. Zwar gab es beim aktuellen Wert einen saisonalen Sondereffekt, weil große Teile des Osterfestes dieses Jahr im März lagen. Dadurch fanden damit verbundene Reisen und Restaurantbesuche früher als 2023 statt. Die Teuerung bei Dienstleistungen ist aber auch in der Breite hartnäckig. Ebenso werden die Preise für Energie und Lebensmittel zukünftig nicht mehr stark zum Rückgang der Inflation beitragen.
Frei von Sondereffekten wird die Inflationsrate auch im April nicht sein. Dann schlägt der Wegfall der Mehrwertsteuersenkung für Gas statistisch zu Buche. Insgesamt bleibt der Trend aber intakt. Der Preisdruck schwindet, wenn auch langsamer als in 2023. Die Europäische Zentralbank kann dennoch die Tür für eine erste Zinssenkung weiter öffnen. Im Juni sollte es soweit sein.
Von Michael Herzum, Leiter Economics und Macro Strategy bei Union Investment
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