Die Stimmung unter Deutschlands Verbrauchern bleibt mau. Der GfK-Konsumklimaindex für Juni stieg zwar auf -20,9 Punkte nach -24,0 Punkten im Mai, verharrt damit aber weit unter dem langfristigen Durchschnitt.
Immerhin: Die Voraussetzungen für einen robusten Konsum verbessern sich. Die Löhne steigen solide, während die Inflation nachlässt. Damit steht wieder mehr Geld für neue Ausgaben zur Verfügung. Zudem sind aus der Zeit der Corona-Pandemie nach wie vor überdurchschnittlich hohe Ersparnisse bei den Bürgern vorhanden. Das Geld dient bisher allerdings offenbar eher dem längerfristigen Vermögensaufbau oder dem Schuldenabbau als dem kurzfristigen Konsum.
Damit die Menschen wieder mehr Geld für den Konsum ausgeben, fehlt ihnen angesichts der lahmenden Wirtschaft und der Krisen rund um den Globus noch die Zuversicht. Doch der robuste Arbeitsmarkt und mehr Nachfrage für deutsche Produkte aus Übersee dürften das Wachstum beleben und nach und nach die Konsumstimmung verbessern. Bis sich die Stimmung nachhaltig aufhellt und der Verbrauch wieder zum wichtigen Faktor für die konjunkturelle Erholung in Deutschland wird, ist also noch Geduld gefragt. Die schwerste Zeit liegt allerdings hinter uns.
Von Michael Herzum, Leiter Economics und Macro Strategy, Union Investment
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