- Angst vor Altersarmut steigt
- Hoffnungen liegen auf der privaten Altersvorsorge
- Akzeptanz von Aktien für die private Altersvorsorge legt zu
- Frauen beschäftigen sich weniger mit privater Altersvorsorge als Männer
- Frauen sparen monatlich weniger für die private Altersvorsorge als Männer
Das Vertrauen in die gesetzliche Rente sinkt weiter. Immer mehr Menschen in Deutschland erkennen, dass sie allein nicht ausreicht, um den Lebensstandard im Alter halten zu können. 79 Prozent der Befragten sind dieser Meinung, acht Prozentpunkte mehr als vor fünf Jahren. Ebenfalls deutlich angestiegen ist die Zahl derer, die davon ausgehen, dass sie ihre Lebenshaltungskosten im Rentenalter aus ihren Ersparnissen bestreiten müssen. Aktuell sehen dies knapp drei Viertel (73 Prozent) so. Vor fünf Jahren waren es nur 63 Prozent. Vor diesem Hintergrund ist die Angst vor Altersarmut seit 2019 stetig mehr geworden, besonders unter Frauen. 46 Prozent der weiblichen Befragten befürchten, dass sie im Alter von Armut betroffen sind. Unter den Männern sind es 31 Prozent (Durchschnitt: 38 Prozent). Vor fünf Jahren waren es durchschnittlich nur 26 Prozent.
Hoffnungen liegen auf der privaten Altersvorsorge
Mehr als zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) glauben, dass sie sich durch eine private Altersvorsorge vor finanziellen Engpässen im Alter schützen können. 2019 meinten dies mit 54 Prozent deutlich weniger. „Das zeigt, dass die Menschen die private Altersvorsorge besonders schätzen. Daher ist es umso wichtiger, dass die Regierung ihre geplanten Reformen möglichst bald umsetzt“, kommentiert Kerstin Knoefel, Leiterin Privatkunden bei Union Investment. Allerdings meinen nur durchschnittlich 44 Prozent, dass sie gut für ihr Alter vorgesorgt haben (2019: 68 Prozent). Auch hier äußern sich deutlich mehr Frauen pessimistisch als Männer (37 Prozent vs. 49 Prozent).
Akzeptanz von Aktien für die private Altersvorsorge legt zu
Immer mehr Menschen finden, dass Aktien als Bestandteil der privaten Altersvorsorge geeignet sind. 57 Prozent aller Befragten äußern sich entsprechend. Damit ist der Anteil derjenigen, die diese Aussage treffen seit 2017 um insgesamt 15 Prozentpunkte gestiegen. Mit Blick auf die Unterschiede zwischen Männern und Frauen zeigt sich jedoch, dass vor allem Männer pro Aktien in der privaten Altersvorsorge votieren (69 Prozent), Frauen hingegen skeptischer dazu stehen (45 Prozent). „Die Akzeptanz für Aktien als Bestandteil der privaten Altersvorsorge ist nicht nur aufgrund der guten Renditen der letzten Jahre, sondern vermutlich auch aufgrund der aktuellen Diskussionen über das sogenannte Altersvorsorgedepot gestiegen“, so Knoefel. „Wir begrüßen die Initiative der Bundesregierung, bei der Altersvorsorge stärker auf den Kapitalmarkt zu setzen. Insbesondere das geplante Altersvorsorgedepot eignet sich ideal, um die Menschen für eine private Vorsorge zu begeistern.“
Frauen beschäftigen sich weniger mit privater Altersvorsorge als Männer
Vor dem Hintergrund des mangelnden Vertrauens in die gesetzliche Rente sehen zwar sechs von zehn Befragten (60 Prozent) die Notwendigkeit, sich mit dem Thema private Altersvorsorge zu beschäftigen. Allerdings hat dies nur gut die Hälfte (54 Prozent) auch tatsächlich getan. 15 Prozent hingegen kaum oder gar nicht. Die Beschäftigung mit dem Thema ist nachvollziehbarerweise zwar altersabhängig und besonders die Altersgruppe zwischen 30 und 39 Jahren befasst sich damit. Nichtsdestotrotz verhalten sich vor allem Frauen, obwohl sich viele von ihnen vor Altersarmut fürchten, an dieser Stelle eher passiv. 49 Prozent beschäftigen sich zwar intensiv mit der Altersvorsorge (Männer: 59 Prozent), gut ein Drittel (35 Prozent) jedoch wenig und 17 Prozent kaum oder gar nicht (Männer: 27 Prozent/14 Prozent).
Frauen sparen monatlich weniger für die private Altersvorsorge als Männer
Beim Besitz einer privaten Altersvorsorge hingegen liegen Männer und Frauen gleichauf: Jeweils 69 Prozent haben bereits mindestens einen Vertrag abgeschlossen. Nichtsdestotrotz gibt fast jeder Dritte (30 Prozent) an, keine private Altersvorsorge zu besitzen. Die meisten sehen schlicht keine Notwendigkeit dafür (29 Prozent) oder sagen, sie hätten zu wenig Geld dafür (21 Prozent). 17 Prozent möchten sich erst später damit beschäftigen, für zehn Prozent ist das Thema zu kompliziert und zeitaufwändig. Unter ihnen sind mehr als doppelt so viele Frauen wie Männer (15 vs. 6 Prozent).
Auffällig ist, dass Männer monatlich mehr sparen als Frauen. 42 Prozent der männlichen Befragten legen jeden Monat 200 Euro oder mehr zurück. Auf diesen Betrag kommen unter den weiblichen Befragten mit nur 28 Prozent deutlich weniger. 100 Euro bis 200 Euro können jeweils 29 Prozent der Frauen und Männer monatlich für das Alter zur Seite legen. „Wer mit Fonds spart, macht in Sachen Altersvorsorge sehr viel richtig, denn dass man mit solchen Beträgen ein ordentliches Vermögen aufbauen kann, zeigt folgendes Beispiel: Wer in den letzten 20 Jahren monatlich 150 Euro in den weltweit anlegenden Aktienfonds UniGlobal investierte, zahlte selbst insgesamt 36.000 Euro ein. Per Ende August 2024 wurde daraus dann ein Vermögen von über 113.000 Euro“, rechnet Knoefel vor.
Zur Studie
Das Marktforschungsinstitut Forsa hat im Mai 2024 im Auftrag von Union Investment 1.004 Menschen im Alter von 20 bis 59 Jahren befragt, die in privaten Haushalten über Finanzen entscheiden und mindestens eine Geldanlage besitzen. Die Befragten nahmen an einer Online-Umfrage teil und konnten sich Zeit und Umgebung der Bearbeitung selbst aussuchen. Bei Umfragewerten, die sich nicht zu 100 Prozent addieren, gibt die Differenz den Anteil der unschlüssigen Befragten an.