Nach dem Rückgang im November hat sich der Ifo-Geschäftsklimaindex im Dezember weiter verschlechtert. Der beste Indikator für die wirtschaftliche Lage in Deutschland notierte bei 84,7 Punkten nach 85,6 Punkten im Vormonat. Eine dynamische Konjunktur in Deutschland ist aktuell immer noch nicht in Sicht.
Die befragten Experten schätzen die aktuelle Lage nach wie vor als schwach ein, auch wenn sie sich leicht verbessert hat. Allerdings haben sich die Erwartungen nochmals verschlechtert. Von fröhlicher Weihnacht kann bei den deutschen Unternehmen keine Rede sein. Nüchtern betrachtet brennt der Baum. Die düstere Stimmung erstreckt sich über alle Sektoren. Am zuversichtlichsten unter den Pessimisten zeigt sich noch der Dienstleistungssektor.
Die schlechte Stimmung hat gute Gründe: Die geopolitischen Unsicherheitsfaktoren im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und der US-Wahl belasten. Die Sorgen sind groß, dass das exportgetriebene Wachstumsmodell Deutschlands unter der nächsten US-Regierung noch weiter unter die Räder kommen wird. Hinzu kommt: Spezifische Probleme in deutschen Schlüsselbranchen wie etwa dem Automobilsektor sind struktureller Natur und werden nicht so schnell verschwinden. Das Wachstum in Deutschland wird bis auf Weiteres schwach bleiben.
Von Michael Herzum, Leiter Economics und Macro Strategy bei Union Investment
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