Nach dem leichten Anstieg im Januar hat sich das ifo Geschäftsklima im Februar nicht weiter verbessert. Der beste Indikator für die wirtschaftliche Lage in Deutschland lag unverändert bei 85,2 Punkten. Der Moment der maximal negativen Stimmung scheint hinter uns zu liegen. Dennoch ist der Stand des ifo kein Grund für Konjunkturoptimismus. Dafür sind die Stimmung und Erwartung nach wie vor zu gedrückt.
Gut einen Monat nach der Amtseinführung von Donald Trump scheinen bei vielen Unternehmen gemischte Gefühle hinsichtlich des Geschäftsumfelds zu herrschen. So waren zum Zeitpunkt der Befragung noch keine umfassenden Zölle gegen Europa beschlossen. Auch die Verschiebung der Prioritäten in der politischen Debatte in Deutschland könnte sich positiv ausgewirkt haben. In der Diskussion wurden überfällige Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung mit einer neuen Dringlichkeit thematisiert.
Das gestrige Wahlergebnis mit dem wahrscheinlichen Ergebnis einer großen Koalition nährt die Hoffnung, dass trotz eines begrenzten fiskalischen Spielraums den Worten bald Taten folgen. Gelingt eine rasche Koalitionsbildung bis Ostern, sollte dies die Grundlage für eine weitere Stimmungsaufhellung sein.
Von Michael Herzum, Leiter Economics und Macro Strategy bei Union Investment
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