Was macht Familienunternehmen so erfolgreich?

In diesem Interview gehen Mark Denham und Obe Ejikeme, Fondsmanager des Carmignac Portfolio Family Governed, auf die Stärken von Familienunternehmen ein. Sie erklären, auf welche Regionen sie sich konzentrieren und warum sie große und mittelständische Unternehmen bevorzugen. Carmignac | 17.08.2023 13:56 Uhr
Obe Ejikeme und Mark Denham, Fondsmanager des Carmignac Portfolio Family Governed / © e-fundresearch.com / Carmignac
Obe Ejikeme und Mark Denham, Fondsmanager des Carmignac Portfolio Family Governed / © e-fundresearch.com / Carmignac

Was ist Ihrer Meinung nach der entscheidende Faktor für Anleger, in einen Fonds zu investieren, der sich auf Familienunternehmen konzentriert?

Mark Denham: Wenn ein Unternehmen in Familienbesitz ist, hat dies nachweisliche positive Auswirkungen auf seine Geschäftsentwicklung. Laut unseren Untersuchungen, basierend auf Geschäftszahlen von Familienunternehmen über einen Zeitraum von 15 Jahren, können wir überdurchschnittliche Renditen erzielen, die mit dem „Skin-in-the-Game“-Effekt korrelieren. Der „Skin-in-the-Game“-Effekt beschreibt das Eigeninteresse welches besteht, wenn die Familie oder der Unternehmer selbst eine bedeutende Beteiligung am Unternehmen hält.

Familienunternehmen legen in der Regel Wert auf langfristiges strategisches Denken, was wir begrüßen. Diese Unternehmen zeichnen sich entsprechend der Haltung der Familie oder des Gründers außerdem durch eine stärkere Kundenorientierung, starke Entschlossenheit und Anpassungsfähigkeit aus. Gute Unternehmungsführung ist von entscheidender Bedeutung, denn sie kann über den Geschäftserfolg entscheiden und ist im Fall von Anlagen in Familienunternehmen besonders wichtig.

Was verstehen Sie unter Familienunternehmen?

Obe Ejikeme: Bei der Auswahl der Familienunternehmen suchen wir gezielt nach denen, bei welchen mindestens zehn Prozent der gesamten Stimmrechte im Besitz von Familien, Gründern, Stiftungen oder Trusts sind. Wir konzentrieren uns eher darauf, wer die Kontrolle hat, als darauf, wer Eigentümer ist, denn wir wollen sicherstellen, dass die strategische Vision und das Eigeninteresse miteinander in Einklang stehen. Bei der Zusammenstellung ist ein quantitativer und qualitativer Ansatz entscheidend, um zu gewährleisten, dass diese Unternehmen mit familienübergreifenden Beteiligungen erkannt werden.

Normalerweise sind das kleinere Unternehmen, mit einer längeren Geschichte, stimmt das?

Denham: Wir versuchen, unsere Anlagestrategie angemessen zu diversifizieren. Familienunternehmen gibt es über Regionen, Sektoren und Marktkapitalisierungen und auch über mehrere Generationen hinweg. Aus regionaler Sicht konzentrieren wir uns vor allem auf die USA und Europa. Aus Branchensicht sind diese Unternehmen vor allem im Konsumgüter-, Gesundheits-, Finanz-, Industrie- und Technologiesektor zu finden. Diese Sektoren bilden den Schwerpunkt unseres Portfolios. Andererseits haben wir in Sektoren wie Energie, Rohstoffe und Versorger nur ein geringes oder gar kein Exposure, weil es dort kaum Familienunternehmen gibt.

In vielen Familienunternehmen liegt die Mehrheitsbeteiligung bei der Familie, was das Liquiditätsrisiko erhöht. Daher liegt unser Fokus auf großen und mittelständischen Unternehmen. Wir sind darüber hinaus der Ansicht, dass erfolgreiche Familienunternehmen tendenziell ihren Marktwert steigern und im Bereich der mittleren und großen Unternehmen zu finden sind.

Kann man diesen Sektor als defensiv bezeichnen oder ist er vielleicht aggressiver als man denkt?

Ejikeme: Wir halten Familienunternehmen für solider, gerade im derzeitigen Umfeld. Wir suchen nach Unternehmen, die eine hohe langfristige Rentabilität aufweisen und für die Zukunft reinvestieren. Eine Verallgemeinerung auf das gesamte Anlageuniversum ist zwar nicht möglich, aber der Faktor „Familienbesitz“ spricht dafür, dass diese Unternehmen strategisch so strukturiert sind, dass sie Marktturbulenzen überstehen.

Sprechen wir über die Zusammensetzung des Portfolios. In wie vielen Aktien sind sie investiert und wie hoch ist die maximale Gewichtung?

Denham: Wir halten zurzeit 37 Unternehmen und decken die meisten Sektoren ab. Natürlich gibt es auch ein paar wenige familiengeführte Unternehmen in stärker regulierten Sektoren wie Versorger, Energie, Grundstoffe und Finanzen. Das Exposure in einzelnen Unternehmen beträgt zwischen einem und zehn Prozent, wobei unsere fünf größten Positionen zwischen viereinhalb und sieben Prozent liegen. Da unsere Strategie auf Überzeugungen basiert, machen unsere zehn größten Positionen 46 Prozent unseres Portfolios aus.

Ist die Zeit gerade günstig für Anlagen in Familienunternehmen?

Ejikeme: Im derzeitigen unsicheren Umfeld, das von Inflations- und Zinsanstieg geprägt ist, konzentrieren wir uns weiterhin auf die solidesten Marktsegmente. Dies steht im Einklang mit unserem Fokus auf hochwertigen Qualitätsunternehmen mit höherer langfristiger Rentabilität und der Absicht, für die Zukunft zu reinvestieren. In bestimmten zyklischeren Sektoren, z. B. Energie, Grundstoffe und Finanz-/Bankwesen, sind wir weiterhin untergewichtet, da dort die Gelegenheiten dünn gesät sind, insbesondere bei Familienunternehmen. Was die Titelauswahl anbelangt, bevorzugen wir nach wie vor Qualitätsaktien, die möglichst in geringem Maße vom Konjunkturzyklus abhängen und vor allem aus dem Konsumgüter- und dem Gesundheitssektor stammen. Außerdem achten wir auf Unternehmen, die Verfahrensweisen einer guten Unternehmensführung anwenden. Wenn wir Bereiche für Verbesserungen erkennen, treten wir in einen unmittelbaren aktiven Dialog mit dem Unternehmen, um Verbesserungen zu erwirken.

Erfahren Sie mehr über den Carmignac Portfolio Family Governed.

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