Das Risiko geringerer Einkünfte im Ruhestand
Höhere Lebenserwartung, Überalterung der Bevölkerung, immer weniger lineare Karrieren, veränderte Einstellung zur Arbeit seit der Corona-Krise usw.: Die großen Trends im Bereich der Demografie und der beruflichen Laufbahnen stören das Gleichgewicht der auf dem Umlageverfahren beruhenden Rentensysteme.
In den sogenannten Industrieländern gibt es immer weniger Erwerbstätige, um die Renten der steigenden Anzahl von Rentnern zu finanzieren. So entfallen laut Statistiken der OECD in den Mitgliedstaaten aktuell vier Personen im erwerbsfähigen Alter (20 bis 64 Jahre) auf eine Person im Rentenalter (65 Jahre und älter). Bis 2025 wird dieses Verhältnis auf 3 zu 1 und bis 2050 auf 2 zu 1 schrumpfen.
Der Renteneintritt kommt einem – unter Umständen erheblichen – Verlust des Lebensstandards gleich. Der OECD zufolge dürfte die „Ersatzrate“, die sich auf den Einkommensunterschied zwischen dem Erwerbsleben und dem Ruhestand bezieht, aufgrund der alternden Bevölkerung und bestimmter Maßnahmen in den Industrieländern, wie beispielsweise der Rückgang der Erträge aus Zusatzrenten, weiter sinken.
Gut zu wissen: 2020 betrug die durchschnittliche Ersatzrate der Renten in den OECD-Ländern 51,8% brutto (entspricht 60% netto).
Langfristig anlegen und breit fächern
Aus diesem Grund ist es wichtig, bereits im Berufsleben ein Sparvermögen aufzubauen. Regelmäßige Rücklagen sind am besten geeignet, um sicherzustellen, im Ruhestand über ein Kapital und/oder zusätzliche Einkünfte zu verfügen. Wenn Sie Ihre Ersparnisse anlegen, können Sie daraus Gewinne freisetzen (Zinsen, Dividenden, Kapitalgewinne usw.), die wiederum reinvestiert werden können, um damit potenziell neue Erträge zu erzielen. Natürlich ist es am besten, so früh wie möglich mit dem Anlegen zu beginnen, um den erforderlichen Aufwand möglichst gering zu halten.
Je früher Sie mit dem Anlegen beginnen, desto länger ist Ihr Anlagehorizont und desto besser können Sie Ihre Anlagen fächern und das Risikoniveau steuern. Ein höheres Risiko birgt dabei immer auch das Potenzial für höhere Erträge. Sie müssen sich mit dem Gedanken abfinden, dass Sie kurz- oder mittelfristig Verluste erleiden könnten, und sich vor Augen halten, dass das Ziel in der Erwirtschaftung einer langfristigen Rendite besteht.
Zur Rentenoptimierung ist es unerlässlich, eine regelmäßige und präzise Bewertung Ihrer künftigen Situation vorzunehmen (ca. alle zehn Jahre). Dabei sollten Sie zum Beispiel Ausgaben antizipieren, die nach Ihrem Renteneintritt anfallen (weniger Ausgaben für die Ausbildung Ihrer Kinder, aber mehr Ausgaben bei gesundheitlichen Problemen oder Pflegebedürftigkeit ...). Diesem Bedarf müssen die Leistungen der Grund- und Zusatzrente, die Sie beziehen werden, gegenübergestellt werden. Auf diese Weise können Sie einen Finanzierungsplan für Ihren Ruhestand im Einklang mit Ihren Bedürfnissen und Wünschen erstellen.
Gut zu wissen: Wenn Sie 40 Jahre lang jeden Monat einen Betrag von 70 Euro bei einer durchschnittlichen jährlichen Verzinsung von 2% anlegen, erhalten Sie bei Wiederanlage der Gewinne ein Kapital von mehr als 50.000 Euro. Wenn Sie denselben Betrag in nur zehn Jahren ansparen wollen, müssen Sie jeden Monat fast 400 Euro zurücklegen. Mehr lesen…
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