Studie: Im nächsten Jahrzehnt befeuert die Energiewende die globale Inflation

Carmignac | 09.09.2024 12:23 Uhr
Lloyd McAllister, Leiter nachhaltige Anlagen, Michel Wiskirski, Rohstoffspezialist und Raphaël Gallardo, Chefvolkswirt, Carmignac / © e-fundresearch.com / Carmignac
Lloyd McAllister, Leiter nachhaltige Anlagen, Michel Wiskirski, Rohstoffspezialist und Raphaël Gallardo, Chefvolkswirt, Carmignac / © e-fundresearch.com / Carmignac

Der Versuch, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen, könnte die Inflation in den nächsten zehn Jahren um 1,6 Prozentpunkte pro Jahr erhöhen, so ein aktueller Forschungsbericht von Carmignac mit dem Titel The Inflated Cost of the Energy Transition. Die Alternative einer dauerhaften Klimaveränderung ist jedoch viel kostspieliger.

In einer umfassenden Studie untersuchen die drei Carmignac-Experten Lloyd McAllister, Leiter nachhaltige Anlagen, Raphaël Gallardo, Chefvolkswirt, und Michel Wiskirski, Rohstoffspezialist, die wahren Kosten der Energiewende im kommenden Jahrzehnt.

Der Klimawandel ist von Natur aus inflationär. Steigende Durchschnittstemperaturen, saisonale Schwankungen, Naturkatastrophen und dauerhafte Umweltveränderungen wirken sich negativ auf das Angebot von Gütern und Arbeitskräften aus und erhöhen zugleich die lokale Nachfrage. Die Europäische Zentralbank schätzt, dass ein unkontrollierter Klimawandel die jährliche Gesamtinflation allein in den nächsten zehn Jahren um 1 bis 3 Prozent erhöhen könnte.

Die Alternative heißt Energiewende. Aber auch diese bleibt nicht ohne Auswirkungen auf die Preise. Im Gegensatz zum ungebremsten Szenario sind die inflationären Effekte der Energiewende laut der Studie von Carmignac jedoch sowohl besser vorhersehbar als auch zeitlich begrenzt.

Die Forschungsergebnisse von Carmignac deuten darauf hin, dass zur Begrenzung der Erderwärmung auf das im Pariser Abkommen festgelegte Ziel von 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau eine Inflations-Tetralogie – Greenflation, Fossilflation, Demandflation und Strandflation – die jährliche Inflation in den nächsten zehn Jahren um 1,6 Prozentpunkte erhöhen dürfte, bevor sie mit dem Höhepunkt des Investitionszyklus wieder zurückgeht.

DIE INFLATIONÄREN AUSWIRKUNGEN DER ENERGIEWENDE IM NÄCHSTEN JAHRZEHNT 1

Greenflation

Fossilflation

Demandflation

Strandflation

+0,1% gegenüber der jährlichen Inflationsrate

+0,8% gegenüber der jährlichen Inflationsrate

+0,7% gegenüber der jährlichen Inflationsrate

  • Windkraftanlagen sind aufgrund der gestiegenen Inputkosten bereits 40% teurer als früher 2.
  • Es wird erwartet, dass sich die Preise für grüne Metalle in den nächsten zehn Jahren verdoppeln werden3, da der Druck auf kritische Ressourcen wie Metalle und Mineralien sowie auf qualifizierte Arbeitskräfte, die für die Herstellung neuer energieproduzierender Investitionsgüter benötigt werden, zunimmt
  • Verlangsamung der Instandhaltung und der Investitionen in die Infrastruktur für fossile Brennstoffe
  • Rückgang der Produktion.
  • Anstieg der Ölpreise um 20% pro Jahr.
  • Ressourcen werden aus anderen Wirtschaftsbereichen abgezogen.
  • Infolgedessen wird der Konsum aufgeschoben.
  • Höhere Preise und Zinsen sind die Folge.
  • Preissteigerungen von 25% bis 300% bei der Einführung neuer Technologien: Umwelt, Zement, Wärme, Luftfahrt, Schifffahrt.
  • Die erzwungene Schaffung von gestrandeten Vermögenswerten - staatliche Intervention - wird einen starken inflationären Effekt haben.

Auch wenn dieses Szenario deutlich besser ist als das ungemilderte Szenario, ist Carmignac der Ansicht, dass diese Übergangsphase die Zentralbanken als Hüter der Preisstabilität vor große Herausforderungen stellen wird. Die Zentralbanken müssen sich entscheiden, ob sie diese vorübergehende Inflation “durchwinken“ und damit riskieren, die langfristigen Inflationserwartungen zu enttäuschen, oder ob sie ihr widerstehen und eine Deflation in anderen Teilen der Wirtschaft provozieren.

Weitere Informationen finden Sie unter “Überhöhte Kosten der Energiewende: 1,6% für 1,5°C“

1 Quelle aller Zahlen: Carmignac 

2 https://www.weforum.org/agenda/2023/11/why-offshore-wind-cost-pressures-rising/ 

3 https://www.imf.org/en/Publications/WP/Issues/2021/10/12/Energy-Transition-Metals-465899

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