Das Erwachen des deutschen Tigers: Eine neue Ära für Wirtschaft und Finanzmärkte

Ein Blick auf die Outperformance-Zyklen des deutschen und des amerikanischen Aktienmarkts und das, was uns in Zukunft erwartet. Carmignac | 25.04.2025 10:44 Uhr
Kevin Thozet, Mitglied des Investment-Komitees bei Carmignac / © e-fundresearch.com / Carmignac
Kevin Thozet, Mitglied des Investment-Komitees bei Carmignac / © e-fundresearch.com / Carmignac

Auf lange Sicht stehen deutsche Aktien denen der weltweit größten Volkswirtschaft in nichts nach. In den vergangenen 70 Jahren haben der S&P 500 und der DAX 40 fast auf einen Cent genau dieselbe Wertentwicklung verzeichnet, nämlich durchschnittlich 9 Prozent pro Jahr.

Wenngleich der Zielwert praktisch derselbe ist, haben sich die Wege dorthin zuweilen voneinander entfernt.

Von 1950 bis 1970 haben das Wirtschaftswunder und die Haushaltsunterstützung durch den Marshall-Plan (im Wert von heute zwischen 100 und 200 Milliarden Euro) zu einer deutlich überdurchschnittlichen Wertentwicklung deutscher Aktien geführt. Ebenso hat der DAX im Zuge der Wiedervereinigung und des Solidarpakts (heute 120 bis 140 Milliarden Euro) und in den zehn Jahren der wirtschaftlichen Integration Ostdeutschlands, die darauf folgten, deutlich höhere Renditen geliefert als der S&P 500. Die bedeutendsten Phasen überdurchschnittlicher Wertentwicklung der US-Aktienmärkte erstreckten sich vom Ölschock im Jahr 1973 bis zum Platzen der Internetblase im Jahr 2000 und vom Tiefpunkt der großen Finanzkrise Ende 2008 bis zum Hochpunkt im Jahr 2024. In beiden Fällen war die Dominanz der Technologiebranche der bedeutendste Faktor für die überdurchschnittliche Entwicklung an den Börsen.

In den vergangenen drei Jahren lagen deutsche und amerikanische Aktien gleichauf, was für viele von uns gewiss überraschend war. Wir sind uns zwar über den Einfluss der „Glorreichen Sieben“ auf die US-Börse im Klaren; doch kennen wir auch die Treiber der deutschen Börse über diesen Zeitraum? In einem unfreundlichen Wirtschaftsklima, in dem sich die Industrie mit sehr hohen Rohstoffpreisen abfinden musste, tat sich vor allem die Technologiebranche (SAP) hervor, aber auch der Finanzsektor im weiteren Sinne (Versicherer wie Allianz oder Munich Re). Im Energiesektor hob sich Siemens Energy ab. Einigen Industrieunternehmen gelang es, sich über ihren Energienachteil hinwegzusetzen (Rheinmetall) und die meisten großen US-Technologiewerte zu übertreffen.

In den kommenden Jahren könnte sich die positive deutsche Überraschung durchaus noch fortsetzen oder sogar verstärken. Die geplanten Ausgaben für Verteidigung und Infrastruktur haben einen größeren Umfang als die im Rahmen des Marshall-Plans und sind durchaus geeignet, Deutschland wieder auf einen Wachstumskurs zu bringen, den man lange Zeit nicht mehr gekannt hat. Währenddessen könnten Spekulationen über das Ende der außergewöhnlichen Entwicklung in den USA Kapital von dort in den Rest der Welt fließen lassen. Die Dynamik der internationalen Finanzströme dürfte deutschen und europäischen Aktien ermöglichen, durch höhere Bewertungen all ihre Trümpfe auszuspielen.

Von Kevin Thozet, Mitglied des Investment-Komitees bei Carmignac

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.