DWS Themenreihe II: Wie Verantwortungsvolles Investieren, Ihren CO2-Fußabdruck reduziert

Die Frage, ob bei der Entscheidung von Unternehmen ökologische und sozial-verantwortliche Aspekte sowie die Art der Unternehmensführung mitberücksichtigt werden, hat bei Investitionsentscheidungen eine zunehmend wachsende Bedeutung. Die DWS geht davon aus, dass der ESG-Ansatz kein kurzlebiger Trend ist, sondern einen immer größeren Teil des Kapitalmarktes beeinflussen wird. Im zweiten Teil der Themenreihe widmet sich DWS im Interview mit Mag. Tomas Packa, Regional Head of Passive Sales Specialists for Austria and CEE dem Thema „Verantwortungsvolles Investieren“. DWS | 29.05.2018 10:58 Uhr
Mag. Tomas Packa, Regional Head of Passive Sales Specialists for Austria and CEE, DWS / © DWS
Mag. Tomas Packa, Regional Head of Passive Sales Specialists for Austria and CEE, DWS / © DWS
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Herr Packa, der Begriff ESG taucht immer häufiger in Verbindung mit Investments auf. Wobei handelt es sich dabei genau?

Tomas Packa: Der Environment Social Governance-Ansatz (kurz ESG) ist die gebräuchlichste Terminologie, um „verantwortungsvolles Investieren“ zu definieren. Dieser geht der Frage nach, ob bei der Entscheidung von Unternehmen ökologische und sozial-gesellschaftliche Aspekte sowie die Art der Unternehmensführung mitberücksichtigt werden.

Warum beschäftigt sich eine Fondsgesellschaft wie DWS mit dem Thema?

Tomas Packa: Wir gehen davon aus, dass das Investieren nach ESG-Kriterien kein kurzlebiger Trend ist, sondern einen immer größeren Teil des Kapitalmarktes beeinflusst. Ein Beleg dafür ist, dass die Regulierungsbehörden die Pflicht zu Nachhaltigkeitsberichten eingeführt haben, in denen Unternehmen den Stand ihrer ESG-Aktivitäten darlegen müssen. Innerhalb der verschiedenen ESG-Themen sehen wir Governance, also die verantwortungsvolle Unternehmensführung, als besonders wichtig an und zwar aus folgendem Grund: Wenn die Unternehmensführung die richtigen Prioritäten setzt, dann hat das auch positive Auswirkungen auf soziale und ökologische Aspekte. Governance ist sozusagen am Anfang der Wertschöpfungskette für nachhaltiges Investieren. Schließlich können verschiedene Aspekte wie Korruption, Kinderarbeit, Umweltschäden, Insiderhandel oder geschlechtsspezifische Lohnunterschiede die Reputation von Unternehmen dauerhaft beeinträchtigen. Daher macht es Sinn, Unternehmen mit starken Ratings in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung überzugewichten und Unternehmen mit schlechter Bonität niedriger zu gewichten, beziehungsweise ganz auszuschließen. Wir bieten unseren Anlegern Produkte und Strategien, die ESG-Kriterien beinhalten.

Gibt es Beweise, dass sich die Einhaltung von ESG-Kriterien positiv auf die Anlageentscheidung auswirkt?

Tomas Packa: Seit den 1970er Jahren wurden zahlreiche wissenschaftliche Studien über den Zusammenhang zwischen der Einhaltung hoher ESG-Standards sowie der Performance von Unternehmen durchgeführt. Laut einer 2015 von der DWS unterstützten Analyse (ESG & Corporaze Financial Performance: Mapping the global landscape, Dezember 2015) sehen die meisten der Studien einen positiven Zusammenhang zwischen ESG-Kriterien und der Unternehmensperformance.  Mittlerweile gilt der ESG-Ansatz als zuversichtlicher Indikator der Ertragsvolatilität, weshalb immer mehr Anleger ihr Kapital in verschiedene ESG-Indexfonds anlegen.

Welcher Aspekt ist im Zusammenhang mit ESG am wichtigsten?

Tomas Packa: Wie bereits erwähnt, ist die verantwortungsvolle Unternehmensführung ein zentraler Bestandteil der ESG-Kriterien. Es gibt deutliche Hinweise, dass es gerade auch aus Investorensicht sinnvoll sein kann, wenn Unternehmen einen stärkeren Fokus auf eine nachhaltige Unternehmensführung legen. Studien zeigen, dass sich dies positiv auf die Entwicklung des Aktienkurses niedergeschlagen hat, gerade im Vergleich zu Unternehmen, die Governance-Aspekte vernachlässigen (DWS, Global Finance Institut, Responsible Investing that reduces your carbon footprint, 2018). Ein übergreifendes Thema, das mehrere Aspekte betrifft, ist der Klimawandel. Aktuell werden zahlreiche Anlagestrategien untersucht, um dem Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft sowie der Bedrohung der Anlagerenditen durch die Intensität extremer Wetterereignisse adäquat zu begegnen. Dabei schützt die Minimierung der Portfoliobestände von Unternehmen mit hohen CO2-Emissionen oder fossilen Brennstoffreserven nicht vor allen Klimarisiken. Zahlreiche Innovationen in der Investmentbranche sollen neue Methoden zur Bewertung aller Aspekte des Klimawandels schaffen. Bis es eine umfassendere Übereinstimmung und Verfügbarkeit solcher Methoden zur Klimarisikobewertung in Anlageportfolios gibt, könnten Anleger Portfolios auswählen, die hoch bewertete ESG-Unternehmen bevorzugen, die auch Unternehmen mit sehr hohen CO2-Emissionen und fossilen Brennstoffreserven ausschließen. Das im letzten Jahr veröffentlichte Research Material der DWS zum Thema Klimarisiko in Anlageportfolios (DWS Sustainable Finance Report, 2017), kam zu dem Schluss, dass sich physische Klimarisiken höchstwahrscheinlich auf eine große Bandbreite von Sektoren auswirken werden.

Anhand welcher Anlagestile lassen sich nachhaltige Indizes definieren?

Tomas Packa: Das große Anlegerinteresse hat dazu geführt, dass in den letzten Jahren eine wachsende Anzahl von nachhaltigen Aktienindizes auf den Markt gebracht wurde. Dabei können nachhaltige Indizes in allen Fällen nach drei Anlagestilen klassifiziert werden. Der älteste und traditionellste Anlagestil „Exclusion“ schließt, wie der Name bereits impliziert, diverse Unternehmen oder Sektoren vom Anlageuniversum aus. Darunter z.B. Rüstungsgüter und insbesondere Streubomben und Landminen. Der „Best-in-Class“-Investmentansatz fokussiert sich auf Unternehmen, die in der Vergangenheit in einer bestimmten Branche oder einem bestimmten Sektor in Bezug auf die Themen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung besser abgeschnitten haben als ihre Vergleichsgruppe. Der kleine, aber zunehmend wachsende Anlagestil des „thematisch fokussierten Investierens“ umfasst gezielte Investitionen, die in der Regel auf privaten Märkten getätigt werden, um spezifische ökologische oder soziale Probleme zu lösen.

Wohin geht der Trend auf dem ETF-Markt?

Tomas Packa: In Europa liegt die Präferenz aktuell auf Ansätzen, die auf Negativ-Ausschlüssen beruhen. Wir denken aber, dass eine Kombination der verschiedenen Ansätze sinnvoll sein kann. Neben dem Ausschluss von Unternehmen aus kontroversen Branchen hat auch ein Best-in-Class-Ansatz seine Berechtigung, um die Unternehmen mit einem besonders hohen ESG-Rating zu bevorzugen. Dies kann schließlich mit einem Filter kombiniert werden, der zu einem Ausschluss von Unternehmen mit den höchsten CO2-Emissionen führt. So können die Risiken in Bezug auf den Klimawandel gesenkt werden. Dieses Vorgehen ermöglicht eine standardisierte Lösung, das den Präferenzen von vielen Kundengruppen entspricht.

Wie können Anleger über die Produktpalette der DWS in nachhaltig ausgerichtete Sektoren investieren?

Tomas Packa: Wir erachten das ESG-Thema innerhalb der DWS als immens wichtig und als eines der zentralen Zukunftsthemen. Wir bieten bereits seit mehreren Jahren für große Investoren Mandats- und Spezialfondslösungen an, in denen das Portfolio nach ESG-Gesichtspunkten angepasst wird. Hier spielen natürlich auch die individuellen Anforderungen des einzelnen Kunden eine große Rolle. Daneben wurden bereits mehrere aktiv verwaltete Fonds mit ESG-Schwerpunkt aufgelegt. Nun wird in einem weiteren Schritt das Portfolio an Xtrackers ETFs ausgebaut, die auf ESG-Indizes basieren. Wir haben vier Xtrackers ETFs aufgelegt und an der Deutschen Börse und an der London Stock Exchange gelistet, die MSCI ESG-Indizes mit Fokus auf Europa, Japan, die USA und den globalen Aktienmarkt abbilden (Stand 16. Mai). Diese Indizes wenden strikte Filter basierend auf dem MSCI ESG-Research an. Dies bedeutet, dass diese Unternehmen strenge Vorgaben in Bezug auf ESG-Kriterien und dem Ausstoß von CO2-Emissionen erfüllen müssen.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
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