Wenn sich am Freitag und Samstag wieder führende Notenbanker zu ihrem jährlichen Symposium in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming einfinden, hat sich die geldpolitische Landschaft zwischenzeitlich massiv verändert. So hat die Federal Reserve seit dem vorangegangenen Treffen den Leitzinskorridor dreimal angehoben und weitere Straffungen signalisiert. Auch die Europäische Zentralbank hat mittlerweile die geldpolitische Wende eingeleitet und will ihr Kaufprogramm für Anleihen Ende 2018 auslaufen lassen.
In solchen Phasen geldpolitischer Wenden fallen in der Regel die Kurse festverzinslicher Anleihen, da neu ausgegebene Schuldtitel höhere Kupons aufweisen werden. Variabel verzinste Anleihen, so genannte Floating Rate Notes, bleiben davon hingegen zumeist verschont, da der Kupon in regelmäßigen Abständen an einen Geldmarktzins wie den Euribor angepasst wird. Vor diesem Hintergrund haben Anleger seit Jahresanfang netto rund zwei Milliarden Euro (Stand: Ende Juni 2018, BVI) in den Fonds Deutsche Floating Rate Notes investiert. Das verwaltete Vermögen beläuft sich auf 11,2 Milliarden Euro (Stand: 20. August 2018), womit der Fonds das größte Produkt in der Morningstar-Kategorie „EUR Ultra Short-Term Bond“ ist.
Die variable Verzinsung alleine reicht derzeit aber aufgrund der negativen Geldmarktzinsen noch nicht für eine positive Rendite aus. Daher versucht Fondsmanager Christian Reiter zusätzliche Kreditprämien über die Restlaufzeit und die Bonität der Emittenten einzunehmen. So liegt das durchschnittliche Kreditrisiko des Fonds aktuell bei 2,2 Jahren. Gut 50% der Mittel sind in Anleihen aus dem Finanzsektor investiert, knapp 30% in Schuldtitel von Unternehmen aus anderen Branchen. Risiken durch auf ausländische Währung lautende Schuldtitel werden abgesichert. „Wir rechnen gegenwärtig im September 2019 mit der ersten Leitzinsanhebung der Europäischen Zentralbank seit dem Jahr 2011. Seiner Funktion, die Folgen steigender Zinsen abzumildern, wird der Fonds also noch geraume Zeit gerecht werden können“, sagt Reiter.