Sensoren und Software für vorausschauende Triebwerkswartung
„Derzeit werden weltweit jedes Jahr etwa 1500 neue Verkehrsflugzeuge in Dienst gestellt. Die eine Hälfte ersetzt ältere Maschinen, mit der anderen Hälfte erweitern die Fluggesellschaften ihre Kapazitäten“, sagt Poppe. Überproportional steigt dabei die Nachfrage nach Kurz- und Mittelstreckenmaschinen wie der A320 von Airbus oder der 737 von Boeing.
Kostendruck bei den Airlines verändert Geschäftsmodell
Unter den Zulieferern für diese Flugzeuge findet der Fondsmanager die Triebwerkshersteller besonders interessant. „Während der Verkauf von Triebwerken nur bei sehr großen Serien profitabel ist, werden diese Unternehmen in den kommenden Jahren vor allem mit den wachsenden und margenstarken Instandhaltungsarbeiten ihr Geld verdienen“, erklärt der Fondsmanager. Seine hohe Profitabilität verdanke dieses Geschäft dabei vor allem dem Einsatz von Technologie. Denn es sei den unter Kostendruck stehenden Fluggesellschaften in den vergangenen Jahren gelungen, das Geschäftsmodell der Triebwerkshersteller umzukrempeln. Während die Unternehmen in der Vergangenheit vor allem am hochmargigen Ersatzteilgeschäft verdient hätten, würden die Airlines heute eine garantierte Triebwerksleistung mit Zahlung pro Flugstunde einkaufen. „Jedes Ersatzteil würde also auf Rechnung des Triebwerksherstellers gehen, der deshalb so wenig wie möglich austauschen möchte“, sagt Poppe. Vor diesem Hintergrund hätten die Unternehmen zu den Vorreitern bei der sogenannten zustandsabhängigen und vorausschauenden Instandhaltung gehört.
Mustererkennung hilft, teure Ausfallzeiten zu vermeiden
Dabei sammeln Sensoren während des Betriebs eines Aggregats immer mehr Daten ein, die anschließend von einer Software analysiert werden. „Somit müssen teure Ersatzteile nicht mehr nach einem festen Intervall ausgetauscht werden, sondern aufgrund des tatsächlichen Zustands“, erklärt der Analyst für Industriewerte. Darüber hinaus ließen sich Muster erkennen, die nach dem Ausfall eines bestimmten Moduls darauf schließen ließen, dass demnächst auch eine andere Komponente versagen dürfte. „Wird dieser Baustein dann vorsorglich ersetzt, lassen sich für die Fluggesellschaft kostspielige Ausfallzeiten vermeiden“, so Poppe.
Das Thema „E-Commerce & Globalisierung“, zu dem der Fondsmanager die Wachstumsstory im Luftfahrtsektor zählt, ist dabei nur ein Schwerpunkt im Deutsche AM Smart Industrial Technologies. Hinzu kommen noch fünf weitere „smarte“ Industriebereiche, von deren Entwicklung Anleger profitieren können: „Automatisierung & Robotics“, „Digitalisierung & Datensicherheit“, „Gebäudetechnik & Energieeffizienz“, „Infrastruktur“ und „Medizintechnik“.