Der Goldpreis konnte im vierten Quartal 2018 zulegen, während sogenannte risikobehaftete Anlagen, wie zum Beispiel Aktien und Unternehmensanleihen, deutlich unter die Räder kamen. Sogenannte sichere Häfen wie US-Staatsanleihen entwickelten sich hingegen gut. Auf der Suche nach Faktoren, welche die Preisbewegungen des gelben Metalls erklären, kommen einem mehrere Dinge in den Sinn: So korreliert der Goldpreis beispielsweise gut mit realen Renditen von US-Staatanleihen, wie wir im Juli 2017 diskutiert haben (siehe Chart der Woche vom 28.07.2017). Wie wir gezeigt haben, unterstützen sinkende Renditen den Goldpreis, und umgekehrt.
Diese Woche werfen wir in unserem "Chart der Woche" einen Blick auf die Bestände in Gold Exchange-traded funds (ETFs). Nicht unerwartet ging der Anstieg der Bestände an diesen Instrumenten Hand in Hand mit einem anziehenden Goldpreis. Nach einem Höhepunkt zu Beginn dieses Jahrzehnts legten sowohl die Bestände als auch die Goldpreise den Rückwärtsgang ein. Aus dieser Perspektive würden die aktuellen Bestände in Gold ETFs sogar auf ein Aufwärtspotenzial für den Goldpreis hindeuten. Aber es gibt noch mehr Argumente für Gold, wie Christian Hille, Leiter Multi Asset bei der DWS, erklärt. In den von ihm verantworteten Portfolios wird Gold hauptsächlich aus Diversifikationsgründen gehalten. Dies konnte Gold im letzten Dezember wieder eindrucksvoll bestätigen. Im gegenwärtigen Umfeld, das vor allem von schwer zu kalkulierenden politischen Risiken gekennzeichnet ist, fällt dieser Funktion von Gold eine besondere Bedeutung zu. Darüber hinaus sind die Opportunitätskosten für das Halten des gelben Edelmetalls gering angesichts der im historischen Kontext immer noch sehr niedrigen Renditen.