Chart der Woche: Geschenke aus Griechenland

DWS "Chart der Woche": Der neuen griechischen Regierung könnte es schwer fallen, die Markterwartungen zu erfüllen. Der ehemalige Premierminister Tsipras dürfe sich als wortkräftiger Gegner erweisen. DWS | 19.07.2019 11:55 Uhr
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Vorsicht vor Geschenken aus Griechenland warnte Publius Vergilius Maro schon in der Aeneis. Sein episches Gedicht handelt vom trojanischen Krieg, der Suche des Helden nach einer neuen Heimat und den Ursprüngen des alten Roms. Fast 2000 Jahre später war Investoren von griechischen Staatsanleihen nach Beginn der Schuldenkrise in der Eurozone ähnlich angst und bange. Am Höhepunkt der Krise 2012 wurden sie gar gezwungen, ihre Anleihen in solche mit weitaus längeren Laufzeiten zu tauschen.

Glücklicherweise hat sich die griechische Umschuldung jedoch nicht als das befürchtete trojanische Pferd erwiesen. Es blieb die letzte, die private Gläubiger betraf. Unter dem scheidenden Premierminister Alexis Tsipras entwickelte sich Griechenland in den letzten Jahren sogar zu einem kleinen Helden des Rentenmarktes. Das lag auch an den vielen Umfragen, die schon in den Monaten vor den Parlamentswahlen im Juli auf einen Machtwechsel hindeuteten Kyriakos Mitsotakis, der neue Premierminister, hat mit fast 40 Prozent der Stimmen eine überraschend große Mehrheit im Parlament erreicht und weitere Marktreformen angekündigt.

Jedoch scheint viel von dieser Hoffnung bereits eingepreist zu sein. Unser "Chart der Woche" zeigt den Preis der im Februar 2042 fälligen Anleihen – die mit der längsten Laufzeit aus der 2012er Umschuldung. Der Preis ist um mehr als das Fünffache gestiegen. Die Rendite, die im Sommer 2012 mit 25 % ihren Höchststand erreichte, liegt nun bei weniger als 4 %. Letzte Woche konnte Griechenland eine 7-jährige Anleihe mit einer Rendite von weniger als 2 % platzieren.

Der Sieg Mitsotakis könnte sich als fragiler erweisen, als die absolute Mehrheit vermuten ließe. Denn diese ist allein auf den Mehrheitsbonus von 50 Sitzen zurückzuführen. Auch in der Opposition könnte sich Tsipras als ein wortkräftiger Gegner erweisen. Unserer Meinung nach wird Mitsotakis wohl politische Flitterwochen genießen; seine Umfragewerte könnten sich sogar weiter verbessern, da in Griechenland ein weiterer starker Tourismus-Sommer blüht. Doch spätestens im Herbst sollten sich die Anleger daran erinnern, dass die epischen Kämpfe Griechenlands um die Wiederherstellung seiner Staatsfinanzen noch lange nicht vorbei sind und dass 2042 noch lange hin ist.

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