DWS Chart der Woche: Die Corona-Krise an den Arbeitsmärkten

Die USA bleiben den Prinzipien des freien Marktes treu, auch am Arbeitsmarkt. Im Gegensatz dazu setzt Europa auf Kurzarbeit, um Arbeitsplätze zu schützen. Ist das klug? DWS | 18.04.2020 13:24 Uhr
© Photo by Brian McGowan on Unsplash
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Selten können unterschiedliche Ansätze in der Wirtschaftspolitik so klar beobachtet werden wie in einer Krise. In den letzten Wochen sorgten die Hiobsbotschaften vom US-Arbeitsmarkt für Aufsehen (siehe „Chart der Woche“ vom 9. April 2020). Trotz diverser Hilfsmaßnahmen wurden innerhalb von drei Wochen mehr als 15 Millionen Amerikaner arbeitslos. Hochgerechnet auf die Anzahl der Erwerbspersonen spricht das für einen Anstieg der Arbeitslosenquote auf 13 Prozent, meint Christian Scherrmann, US Economist bei der DWS. In Europa schossen die Anträge auf staatlich gefördertes Kurzarbeitergeld in die Höhe. In Deutschland allein meldeten bis zum 13. April 725.000 Betriebe Kurzarbeit an. Dabei dürfte es sich zu einem großen Teil um Betriebe im Dienstleistungssektor handeln, die von dem Nachfrageeinbruch besonders betroffen sind, aber auch im Maschinen- und Anlagenbau dürften immer mehr Unternehmen Kurzarbeit beantragen. Alleine in der Metall- und Elektroindustrie betrifft das vermutlich bereits 2,2 Millionen Beschäftige. Zum Vergleich: In der Finanzkrise waren es "nur" 1,4 Millionen Kurzarbeiter. 

Kurzarbeit ist dabei nicht mehr nur ein deutsches Phänomen, gerade auch in Ländern, in denen man dem Prinzip freier Märkte traditionell weniger traut als in den USA. In Frankreich erreicht Kurzarbeit nun ungeahnte Dimensionen mit 6,3 Millionen Kurzarbeitern, was gut ein Fünftel der Beschäftigten ausmacht. Auch in Italien und Spanien ist mit einem erheblichen Anstieg zu rechnen, weit über die Niveaus der Finanzkrise hinaus. Nach der Lehman-Pleite konnte die Kurzarbeit den Anstieg der Arbeitslosigkeit stark eindämmen, vor allem in Deutschland, wie unser "Chart der Woche" zeigt. In den USA schoss die Arbeitslosigkeit dagegen nach oben, dafür entstanden im Aufschwung dann aber auch schneller wieder neue Arbeitsplätze. "Kurzarbeit ist ein gutes Mittel, um die temporären Auswirkungen einer Krise zu mildern, besonders angesichts des Facharbeitermangels in Deutschland", erklärt Ulrike Kastens, Economist bei der DWS. Das Modell auf andere europäische Länder zu übertragen dürfte aber nicht leicht werden. Und gerade im Dienstleistungsbereich geht es häufig um einfachere Tätigkeiten, die oft mit einem befristeten Arbeitsvertrag gekoppelt sind. Ohne Entlassungen wird die Krise wohl auch an Europa nicht vorübergehen.

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