DWS Chart der Woche: Die US-Zinskurve wird steiler, hat das was zu bedeuten?

Die US-Zinskurve hat erneut die Rezession richtig vorhergesagt, als sie vor einem Jahr invertierte. Jetzt wird sie wieder steiler. Welche Bedeutung hat das? DWS | 12.06.2020 09:22 Uhr
© Photo by Nik Shuliahin on Unsplash
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Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Der S&P 500 hat seine Jahresverluste weitgehend wieder aufgeholt, seit rund drei Wochen laufen Substanzwerte besser als Wachstumswerte und auf den Straßen stauen sich die Autos wieder. Konjunkturerholung liegt also in der Luft. Wird diese Einschätzung von der Königin aller Frühindikatoren – der Zinskurve – bestätigt? Als im August letzten Jahres zehnjährige US-Staatsanleihen niedriger rentierten als zweijährige, die Zinskurve also invertierte und ins Minus rutschte, war die Aufregung groß. War doch jeder der neun US-Rezessionen seit 1955 eine invertierte Zinskurve vorausgegangen. Wie unser "Chart der Woche" zeigt, hat es nun, beim zehnten Mal, auch geklappt: Am Montag rief das National Bureau of Economic Research offiziell das Ende des US-Aufschwungs per Februar 2020 aus.

 

Alles nur Zufall, werden manche einwenden, die Coronavirus-Pandemie konnte im vergangenen Sommer ja keiner vorhersehen. Allerdings war der globale Aufschwung schon länger etwas blutleer. Der DWS-eigene Rezessionsindikator zeigte bereits Anfang 2020 eine Wahrscheinlichkeit von rund 50 Prozent an. Anders gesagt lag eine Rezession in den USA teilweise in der Luft und das Coronavirus war nur einer von vielen möglichen Auslösern. Außerdem haben Experten schon länger vor solch einer Pandemie gewarnt, wenn der Aktienmarkt sich auch – etwas verspätet, aber dafür umso heftiger – ab Mitte Februar überrascht zeigte. Solche Reaktionsmuster sind übrigens einer der Gründe, warum sich invertierte Zinskurven so großer Beliebtheit als Rezessionsindikator erfreuen. Sie waren auch in der Vergangenheit tendenziell zuverlässiger als die Stimmungsschwankungen an den Aktienmärkten. 

Wenn die Prognose eines Rezessionseintritts durch die Zinskurve also kein reiner Glückstreffer war, kann man sich dann auch an ihr zur Prognose des Rezessionsendes orientieren? Dann könnte die Rezession noch einige Monate andauern. Doch erstens ist weniger als ein Dutzend Beobachtungen etwas dünn, um daraus zeitliche Vorhersagen abzuleiten. Zweitens ist die – globale – Reaktion auf die Rezession in Form staatlicher Hilfspakete von bisher nie dagewesener Dimension. Und drittens bauen auch die Zentralbanken Qualität und Quantität ihrer Interventionen aus. Ob Negativzinsen, Kreditgarantien oder Anleihekäufe. Als Ultima Ratio – von Japan bereits vollzogen, von der US Federal Reserve (Fed) derzeit diskutiert – winkt die sogenannte "Yield-Curve Control" (Kontrolle der Zinskurve). Wenn die Zentralbanken sich zum Ziel setzen, den Großteil der Zinskurve direkt zu kontrollieren, wird der Anleihemarkt seiner Preisfindungsfunktion beraubt. Und damit jenem Mechanismus, der der effizienten Allokation knapper Ressourcen auf die vielversprechendsten Anlagen ermöglichen soll. Allerdings ist Geld ja ohnehin keine knappe Ressource mehr.

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