DWS-Chefstratege Kreuzkamp über die US Wahl: "Voraussichtlich mehr Stillstand als Neuanfang"

DWS | 04.11.2020 11:31 Uhr
Stefan Kreuzkamp, Chefanlagestratege der DWS. / © DWS
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Und wieder hat die US-Wahl viele Auguren überrascht. Nach jetzigem Stand haben Donald Trump und die Republikanische Partei besser als erwartet abgeschnitten. Ein Erdrutschsieg der Demokraten scheint vom Tisch. Einen Neuanfang wird es demnach nicht geben, was große Teile der US-Wirtschaft und Anleger kurzfristig freuen dürfte. Doch für viele Unternehmen im Rest der Welt sowie für rund die Hälfte der Amerikaner läuft es damit eher auf eine Enttäuschung hinaus. Mittelfristig könnte das auch für die Aktienmärkte zu einer Belastung werden, die Fantasie für Veränderungen könnte schwinden. Allein das Niedrigzinsumfeld scheint weiter sicher zu sein.

Bevor die Endergebnisse vorliegen, könnten noch Tage oder sogar Wochen vergehen. Dies mögen weder Anleger noch Unternehmer. Auf Basis der jetzigen Auszählungen rechnen wir damit, dass das Repräsentantenhaus demokratisch bleibt und sowohl Senat als auch Präsidentschaft umkämpft bleiben. Dass die Demokraten zugleich Weißes Haus und den Kongress kontrollieren, ist damit zwar  nicht vom Tisch, aber deutlich unwahrscheinlicher, als nicht nur wir es angenommen hatten.

Damit würde es im Wesentlichen auf eine Fortsetzung des Status quo hinauslaufen, also insbesondere keine Rücknahme der Trump'schen Steuerreform. Es würde aber auch heißen, dass die zeitnahe Verabschiedung eines umfangreichen Stimuluspakets unwahrscheinlicher geworden ist. Sollte Trump im Amt bleiben, dürften zudem schwelende Konflikte an Schärfe gewinnen, etwa mit China.

Für eine abschließende Bewertung ist es noch deutlich zu früh, bisherige Marktreaktionen würden wir nicht überbewerten. Ein genaues Bild davon, was die neue Administration mit welcher Priorität umsetzen will und umsetzen kann, werden Anleger wohl erst im Laufe des ersten Halbjahres 2021 bekommen.

Wesentliche Treiber der Kapitalmärkte sind aber ohnehin vom Wahlergebnis weitgehend unabhängig. Dazu zählt kurzfristig der weitere Pandemieverlauf und mittelfristig die Zentralbankpolitik. Letztere dürfte weiterhin für ein Niedrigzinsumfeld sorgen und auch ansonsten alles tun, um die Märkte zu unterstützen. Das gilt auch außerhalb Amerikas.

Kurzum, vom Zauber eines Neuanfangs sind wir weiter entfernt als gedacht. Das bedeutet aber auch, dass keine dramatischen Veränderungen befürchtet werden müssen.

Stefan Kreuzkamp, Chefanlagestratege der DWS

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