DWS Chart der Woche: Steigende Preise für ein ungeliebtes Produkt

Der Energiesektor investiert immer weniger und kommt schwerer an frisches Geld. Das spricht zunächst gegen dauerhaft niedrige Preise für konventionelle Energie. DWS | 24.04.2021 12:31 Uhr
© Photo by Chris Liverani on Unsplash
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Das OPEC-Treffen am 28. April dürfte recht entspannt verlaufen. Die wirtschaftliche Erholung erlaubt höhere Fördermengen, während die vorige Angebotsdisziplin für ansehnliche Ölpreise sorgte. Allerdings dürfte die "Wiedereröffnungsfreude" in diesem Sektor verhaltener als in anderen zyklischen Sektoren ausfallen, wie unser „Chart der Woche“ zeigt.

Die Kursentwicklung des (fossil dominierten) Energiesektors relativ zum Gesamtmarkt ist seit Jahren negativ – trotz wachsender Öl-Nachfrage.1] Hier kommt die Anlegerskepsis über den längerfristig erwarteten Nachfragerückgang zum Ausdruck. An diesen scheint auch die Branche zu glauben. Entsprachen ihre Investitionen 2014 noch fast der Hälfte der Investitionen aller übrigen Sektoren2], sind es jetzt weniger als 15 Prozent. Die – nachhaltig ausgerichteten – Konjunkturpakete in den USA und Europa könnten diesen Trend verstärken. Zusätzlich sinkt die Bereitschaft der Anleger, den Sektor mit frischem Kapital zu versorgen.3] Umso mehr, als Nachhaltigkeitsaspekte zunehmend in Anlageentscheidungen einfließen.

Letzteres könnte dazu beitragen, dass das ungeliebte Öl weiterhin noch einige Preisspitzen zeigen könnte. Denn die Investitionszurückhaltung der Ölbranche dürfte dafür sorgen, dass die zunächst weiter wachsende Ölnachfrage auf eine angespanntere Angebotsseite trifft. Normalerweise greift dann die Schweinezyklus-Mechanik: der Angebotsverknappung folgen Preissteigerungen, Investitionsschübe, Angebotserweiterung, sinkende Preise. Dieser Zyklus dürfte dem Sektor grundsätzlich zwar erhalten bleiben. Doch da der Druck zum Ausstieg aus CO2-intensiver Energieerzeugung nie größer war und erneuerbare Energien immer konkurrenzfähiger werden, dürfte die Bereitschaft, auf Preissteigerungen mit Kapazitätserweiterungen zu reagieren, zurückgehen. Autofahrer sollten sich also nicht zu früh auf dauerhaft niedrigere Ölpreise freuen.4]

1] Die IEA geht davon aus, dass die Nachfrage im Jahr 2023 wieder über der von 2019 liegen wird.
2] Gemessen wiederum an den Konsensschätzungen für die Investitionen der börsennotierten Energieunternehmen.
3] Insbesondere den kapitalhungrigen Grenzproduzenten US-Schieferöl.
4] Auch der Branchendienst Wood Mackenzie rechnet in seinem aggressiveren Szenario – Einhaltung der Pariser Klimaziele – erst ab dem Jahr 2030 mit einem mittleren Ölpreis von 40 Dollar je Fass. https://www.woodmac.com/press-releases/action-to-achieve-paris-climate-goals-will-upend-oil-and-gas-prices/

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