DWS Chart der Woche: Omikron richtig ins eigene Denken integrieren

Auf dem Weg in das dritte Jahr der Pandemie haben die Märkte ein gut entwickeltes Drehbuch, wie sie auf schlechte Corona-Nachrichten reagieren. Es geht auch besser. DWS | 04.12.2021 11:44 Uhr
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Was ist von Omikron zu halten, der neuen Variante, die vor einigen Wochen erstmals im südlichen Afrika entdeckt wurde? Bezüglich der gesundheitlichen Auswirkungen ist es weiter zu früh, viel zu sagen. Es wird Wochen, vielleicht länger, dauern, bis sich ein klares Bild darüber ergibt, wie sich die vielen Mutationen von Omikron auf die Infektiosität, das Todesrisiko oder den Grad der Immunevasion in verschiedenen Bevölkerungsgruppen und Untergruppen auswirken könnten. Oder wie wir es neulich in einer Schlagzeile unseres CIO Flash formuliert haben: „Omikron – hätte, könnte, würde: mehr Daten werden benötigt“.[1]

Nicht, dass all das die Märkte davon abhielt, vorschnelle Urteile zu fällen. Wie unser „Chart of the Week“ zeigt, hatten die Aktien der Fluggesellschaften erneut zu leiden, während die Biotechnologie-Titel einen leichten Schub erhielten. Auf dem Weg in das dritte Jahr der Pandemie haben die meisten Anleger inzwischen ein eindeutiges Drehbuch, wie sie auf schlechte Nachrichten über Mutationen reagieren sollen. Daraus können sich durchaus Chancen ergeben, wenn man einem eigenen Drehbuch folgt und dann überlegt, wie sich die neuesten Nachrichten auf die Wahrscheinlichkeit des Eintretens verschiedener Szenarien auswirken.

In unserem Fall sehen wir einen längerfristigen Paradigmenwechsel hin zu höheren Inflationsraten als im Jahrzehnt vor der Pandemie.[2] „Daher wird es auch 2022 unabdingbar sein, bei der Auswahl von Aktien den operativen Hebel und die Preissetzungsmacht im Blick zu behalten“, argumentiert Thomas Bucher, Head of Investment Strategy Equity bei der DWS. Dies kann sogar Aktien oder Sektoren umfassen, die gerade gar nicht geschätzt werden. Fluggesellschaften zum Beispiel werden wahrscheinlich von niedrigeren Treibstoffpreisen profitieren. Von fallenden Ölpreisen abgesehen verstärkt die neue Variante wahrscheinlich den kurzfristigen Inflationsdruck, indem sie die Verlagerung von Gütern (bei denen das Angebot eingeschränkt bleibt) auf Dienstleistungen wie Reisen und Tourismus (bei denen mehr freie Kapazitäten vorhanden sind) verzögert. Omikron könnte auch das Risiko weiterer oder längerer Unterbrechungen der Lieferketten und von Lockdowns erhöhen. Letztere haben ebenso viel mit politischen Reaktionsfunktionen zu tun wie mit den medizinischen Daten.

Anders als einige behauptet haben, waren die Aktienmärkte in der Vergangenheit nicht sonderlich klug im Erkennen wichtiger historischer Wendepunkte.[3] Alle „hätte, könnte, würde“-Szenarien, die leicht hätten passieren können, vielleicht sogar mit einer ebenso hohen oder höheren Wahrscheinlichkeit wie das Szenario, das letztendlich eingetreten ist, werden ignoriert.[4] Im Gegensatz dazu kann ein disziplinierter, probabilistischer Ansatz Chancen zu den unwahrscheinlichsten Zeiten und Orten identifizieren.

Omikron: US-Fluggesellschaften mussten erneut Rücksetzer in Kauf nehmen, während Biotechnologie-Werte einen Booster bekamen

1.https://www.dws.com/insights/cio-view/cio-flash/cwf-2021/new-covid-19-variant-omicron/ 

2.https://www.dws.com/de/insights/cio-view/cio-view-quarterly/q4-2021/inflationaere-paradigmenwechsel/

3.Of course, it is always possible to fit the data to some historical narrative, or even the narrative to the data. The more distant a set events described, the easier it gets to tell stories about it that assign almost mystical forecasting power to the wisdom of stock market crowds, thanks to the benefit of hindsight. See, for example Biggs, B. (2009), Wealth, War and Wisdom, Wiley

4.Tetlock, P.E. and Parker, G., (2006), Unmaking the West:" what-if" scenarios that rewrite world history. University of Michigan Press, esp. chapt. 11, which looks at World War II

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
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