Intelligente Heilung statt Symptombekämpfung

Innovation by BNY Mellon | Genetik wird längst dafür eingesetzt, intelligente Heilverfahren zu entwickeln, um genetisch verursachte Krankheiten behandeln zu können. Derzeit sind rund 6.000 seltene Krankheiten bekannt, fast drei Viertel sind genetisch. Das Segment wächst rasant und hat das Potenzial selbst Volkskrankheiten wie Diabetes zu besiegen. BNY Mellon Investment Management | 17.06.2021 15:47 Uhr
© Photo by Louis Reed on Unsplash
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Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Hauptaussagen 

  • Die ersten beiden Covid-Impfstoffe setzen die mRNA-Technologie ein, die es ermöglichte, innerhalb von 48 Stunden nach Entschlüsselung der SARS-CoV-2-Gensequenz einen Impfstoffkandidaten zu entwickeln.
  • Weltweit leiden mehr als 300 Millionen Menschen an einer oder mehreren der mehr als 6.000 identifizierten seltenen Erkrankungen, wovon 72% davon genetisch bedingt sind.
  • Das Anlageuniversum aus Biotech- und Healthcare-Unternehmen umfasst grosse internationale Firmen und neue, wachstumsstarke Akteure.

Lange bevor mRNA[1] in unser globales Bewusstsein gelangte, verfolgten die Mellon[2] Manager Amanda Birdsey-Benson und Matthew Jenkin schon die Forschungspioniere, die diese Technologie einsetzten. Genetische Behandlungen und die Wissenschaft dahinter stellen ein sich schnell entwickelndes Feld der Biotechnologie dar, das das Wachstum über Jahrzehnte vorantreiben wird, so die beiden Manager. Diese These steht hinter der Schaffung der neu gestarteten BNY Mellon Smart Cures-Innovationsstrategie.

Das Anlageuniversum der Strategie umfasst Unternehmen, die Gentherapie, Geneditierung und Genmodulation entwickeln, sowie Unternehmen, die die Entwicklung dieser Medikamente unterstützen. „Genetische Behandlungen werden von bemerkenswerten wissenschaftlichen Fortschritten angetrieben und zählen zu den wirksamsten Medikamenten dar, die bisher entwickelt wurden“, sagen die beiden.

Für viele brachte Covid-19 einen nie dagewesenen Fortschritt bei der Herstellung von Impfstoffen. Obwohl die Pandemie dazu führte, dass die mRNA-Technologie erstmals als Methode zur Herstellung eines Impfstoffs eingesetzt wurde, wird sie schon seit einiger Zeit erforscht. Ihr erstmaliger Einsatz war bisher eigentlich für klinische Studien gegen seltene Erkrankungen vorgesehen gewesen, so Birdsey-Benson.

Für viele seltene Erkrankungen, sagt sie, gibt es bislang keine Therapie, und deshalb hat die US-amerikanische Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde FDA die Unternehmen dazu gedrängt, sich in ihrer Forschung auf diesen Bereich zu konzentrieren. Obwohl, wie Jenkin betont, „selten“ nicht so selten heißt, wie man vielleicht glauben könnte. Er weist darauf hin, dass weltweit mehr als 300 Millionen Menschen mit einer oder mehreren der mehr als 6.000 identifizierten seltenen Erkrankungen leben und dass 72% davon genetisch bedingt sind.[3]

Jenkin weiter: „Wir bezeichnen diese Entwicklung als „Biotech 2.0“ – die Wende von der Behandlung chronischer Erkrankungen zur Entwicklung von Heilmitteln. Wir glauben, dass dies nicht nur die Biotech-Industrie entscheidend verändern wird, sondern auch den Gesundheitssektor insgesamt revolutionieren wird.“ Im Moment konzentriert sich dieser Sektor vielleicht noch auf seltene Erkrankungen, aber wenn er sich weiterentwickelt, könnten die von ihm geschaffenen Technologien in Zukunft auch gegen weit verbreitete Erkrankungen wie Diabetes oder Multiple Sklerose eingesetzt werden, sagt er.

Genetische Operatoren

Mehr als ein Jahr vor dem Start der Strategie führten sie und Jenkin ein sogenanntes „Paper Portfolio“ und investierten in Pioniere der klinischen Forschung – Biotech-Firmen, die versuchen, den klinischen Konzeptnachweis einer Therapie zu erbringen. Sie haben diese zusammen mit den Unternehmen analysiert, die das Duo als „Nebendarsteller“ einstuft, d.h. Unternehmen mit speziellem Fachwissen, die den klinischen Pionieren dabei helfen, ihre Erkenntnisse in eine Behandlung umzusetzen.

Dazu gehören Pipeline-Unternehmen, wie z.B. Unternehmen, die für die Durchführung von speziellen Lieferungen, die Herstellung, Filtration und Reinigung zuständig sind. Es ist der letztgenannte Bereich, in dem die Strategie laut Jenkin bei der Produktion der Covid-19-Impfstoffe am stärksten zum Tragen kommt, und nicht bei denjenigen, die die Therapien kreieren.

Die „Smart Cure“-Strategie wird typischerweise auf diese beiden Gruppen – Pioniere und Nebendarsteller – im Verhältnis 60/40-40/60 aufgeteilt. Zum 10. Dezember war die Strategie zu 56% bei den Pionieren und zu 44% bei den Nebendarstellern gewichtet.

Da sich generische Therapien größtenteils noch in der Erprobungsphase befinden, können viele Unternehmen des Anlageuniversums von Birdsey-Benson und Jenkin klein und derzeit unrentabel sein. Darin sind sie den Unternehmen der Tech-Branche nicht allzu unähnlich. Es gab eine Zeit, und das ist gar nicht so lange her, in der Unternehmen wie Amazon und Google keinen Gewinn machten. Das Gleichgewicht zwischen den reiferen, gewinnbringenden Biotechs und den kleinen und mittelgroßen Akteuren ist wichtig, so die beiden Analysten. Jenkin sagt, dass die Unternehmen auf der Pionierseite klein bis mittelgroß sein können (zwischen 5-20 Mrd. USD), aber er merkt an, dass sie größer werden, wenn sie erfolgreich sind.

In der Zwischenzeit können die Nebendarsteller der Strategie Mid- bis Large-Caps sein. Novartis, Roche und Sanofi sind Beispiele für große europäische Firmen in diesem Bereich, so Mellon. Für größere Unternehmen ist die Beteiligung an der Entwicklung eines genetischen Medikaments nur ein kleiner Teil ihres Gesamtgeschäfts, wenn auch der potenziell am schnellsten wachsende Teil, fügt er hinzu. Unternehmen in der „Nebenrolle“ können auch recht akquisitionsfreudig sein, so dass dieser Bereich reich an Möglichkeiten für Zusammenschlüsse und Übernahmen ist, so Jenkin.

Ein wachsendes Anlageuniversum

Birdsey-Benson und Jenkin analysieren und kuratieren zusammen mit zwei weiteren Mitgliedern des Management-Teams der Strategie die Biotech- und andere Healthcare-Unternehmen, um die Akteure des Genetik-Universum zu identifizieren, in welche es sich lohnt zu investieren. Zum Start hatte die Strategie, die typischerweise 30-40 Aktien aufweist, ein Anlageuniversum von 154 Namen, aber die Manager glauben, dass dieses Universum mit zunehmender Reife weiter wachsen wird.

Ausschlaggebend dafür, ob ein Unternehmen für die Aufnahme in dieses Anlageuniversum in Frage kommt, ist die „wesentliche“ Tätigkeit im Bereich der Gentherapie. Wenn ein Unternehmen beispielsweise weniger als 20% seines Umsatzes aus Gentechnologien erwirtschaftet, hätte es eine „geringe Wesentlichkeit“ für die Aufnahme in die Strategie; ein Anteil von über 30% würde als hoch angesehen.

Doch einige der kleineren Unternehmen in ihrem Anlageuniversum haben noch keinen Gewinn gemacht, wie kann also diese „Wesentlichkeit“ nachgewiesen werden? Birdsey-Benson sagt, dass es für diese auf eine Einschätzung ankommt, welcher Prozentsatz der zukünftigen Einnahmen wahrscheinlich mit Gentherapien verbunden sein wird, und das kann auf der Arbeit basieren, die sie derzeit durchführen.

Wenn es um reifere, umsatzgenerierende Unternehmen geht, wägen Birdsey-Benson und Jenkin ab, wie weit ein klinischer Pionier in seiner Forschung fortgeschritten ist, da dies Auswirkungen auf seine Bewertung haben kann. Die Manager von Mellon sind der Meinung, dass mehr Wert in Unternehmen zu sehen ist, die sich in der Phase III der Studie befinden. Um die Risiken je nach Unternehmen und Forschungsreife zu streuen, hat die Strategie die geringste Gewichtung in präklinischen Versuchsstadien mit einem höheren Risiko als solchen der Phase III.

Obwohl ihr Anlageuniversum global ist, war die Smart Cures-Strategie im Dezember 2020 zu etwa 80 % auf die USA ausgerichtet. Das Duo sagt, dass sie dort derzeit die Chancen sehen und dass es auch einfacher ist, ihr Anlageuniversum aus bekannten Namen zu kuratieren. In dem Maße, wie die Branche wächst, werden auch die Chancen in anderen Ländern zunehmen, wobei China als potenzieller Innovator in diesem Bereich gilt.

Das Universum

Quelle: Mellon, Stand 31. Januar 2021. Die Liste der Universumskandidaten wird nur zur Veranschaulichung angezeigt. Allokationsprozentsätze können sich ändern. Sie sind von Natur aus begrenzt und es gibt keine Garantie dafür, dass sie erreicht werden können. Begriffe und Definitionen finden Sie im Glossar im Anhang. 1 Stand 31. Dezember 2020.

[1] mRNA wird in einigen der ersten Covid-19-Impfstoffe verwendet. RNA ist ein Molekül ähnlich der DNA, nur einzelsträngig. Es gibt verschiedene Arten von RNA. Die Boten-RNA (mRNA) entspricht der genetischen Sequenz eines Gens und wird vom Körper zur Bildung von Proteinen verwendet, die wiederum zur Bekämpfung von Krankheiten eingesetzt werden.
[2] Die Investmentmanager werden von BNY Mellon Investment Management EMEA Limited (BNYMIM EMEA), BNY Mellon Fund Management (Luxemburg) S.A. (BNY MFML) oder angeschlossenen Fondsanbietern mit dem Portfoliomanagement für Produkte und Dienstleistungen für Kunden von BNYMIM EMEA, BNY MFML oder BNY Mellon-Fonds beauftragt.
[3] Eurordis, https://w ww.rarediseaseday.org/.

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