AB-Experte Mark Phelps: „Wie sollten Anleger mit dem Brexit umgehen?“

Am Donnerstag ist es nur noch ein Jahr bis zum offiziellen Stichtag für den Brexit am 29. März 2019. Nicht viel Zeit, um die vielen offenen Fragen zu beantworten. Was bedeutet die Lage für die Konjunktur und Unternehmen und was sollen Aktienanleger beachten? Dazu mit einem aktuellen Kommentar Mark Phelps, CIO, Global Concentrated Equity, bei AllianceBernstein (AB): AllianceBernstein | 27.03.2018 10:47 Uhr
Mark Phelps, CIO, Global Concentrated Equity, AllianceBernstein (AB) / ©  AB
Mark Phelps, CIO, Global Concentrated Equity, AllianceBernstein (AB) / © AB
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
„Es sind nur noch zwölf Monate bis zum offiziellen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union, und noch immer ist ein klarer Weg zum geordneten Brexit gänzlich in Nebel gehüllt. Das Übergangsabkommen, bei dem Großbritannien die bestehenden EU-Regeln einhalten muss jedoch keinerlei Mitspracherecht bei der Beschlussfassung der EU hat, unterstreicht lediglich den Mangel an echten Fortschritten. Unternehmen und Investoren, die eine langfristige Planungssicherheit schätzen, wissen immer noch nicht wie ein Abkommen aussehen könnte und wie es sie betreffen wird.

Aktuell erscheint es jedoch unvermeidlich, dass Großbritannien den Europäischen Binnenmarkt und mit ziemlicher Sicherheit auch die Zollunion verlassen wird. Da dies erhebliche Auswirkungen auf das Wirtschaftsleben haben wird, sind alle diplomatischen Bemühungen darauf konzentriert die Auswirkungen zu minimieren.

Bis jetzt ist das Bild für die Konjunktur und die Unternehmen des Vereinigten Königreichs noch unklar. Viele britische Exporteure hatten nach der Schwäche des Pfunds im Jahr 2016 einen Anstieg der Auftragseingänge verzeichnet, doch dieser Rückenwind ist bereits abgeebbt. Und viele internationale Unternehmen haben trotz der Bedenken über den langfristigen Zugang zum europäischen Binnenmarkt weiterhin in verschiedene Branchen in Großbritannien investiert. Dies gilt insbesondere für den Bereich der Informationstechnologie, mit Investitionen von Google, Facebook oder Booking.com. Beim verarbeitenden Gewerbe sieht es jedoch weniger rosig aus: Automobilhersteller haben zum Beispiel ihre Investitionsausgaben verlangsamt bis die britische Handelsposition nach dem Brexit geklärt ist. Bei den Finanzdienstleistern gehen die Blicke in Richtung Dublin, Luxemburg und Frankfurt, wenngleich noch nicht im großen Maße. Die meisten Unternehmen wollen ihre Karten noch nicht offenlegen, sie hoffen dabei auf das Beste und planen für das Schlimmste.

Wir erwarten weiterhin, dass ein harter Brexit langfristig negativ für das Pfund sein wird - aber dies ist nicht unbedingt schlecht für die britische Wirtschaft. Wir nehmen zudem an, dass das Wachstum in Großbritannien geringer als in anderen europäischen Ländern ausfallen wird. In einer Welt mit steigenden Zöllen und potenziellen Handelskriegen ist ein relativ kleines Land außerhalb der großen Handelsblöcke nicht gerade in der stärksten Verhandlungsposition.

Die Ungewissheit bezüglich eines künftigen Handelsabkommens bedeutet jedoch nicht, dass Anleger sich ganz zurückziehen und britische Unternehmen oder gar europäische Unternehmen mit Engagement in Großbritannien meiden sollten. Wie in den meisten Fällen, wenn Investoren mit großer Unklarheit konfrontiert sind, müssen sie die Unternehmen identifizieren, die in der Lage sind in jedem politischen Umfeld langfristige Chancen zu nutzen. Der Schlüssel liegt darin Firmen zu finden, die über nachhaltige Einnahmequellen und eine dominierende, widerstandsfähige Marktposition verfügen. Ebenso wichtig ist eine vorausschauende Unternehmensführung, die auf die sich laufend verändernden Umstände vorbereitet ist. Denn die letzten Phasen der Brexit-Verhandlungen werden noch viel Spannung beinhalten.“

Mark Phelps, CIO, Global Concentrated Equity, AllianceBernstein (AB)

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