Warum Finanzaktien in nachhaltige Portfolios gehören

AllianceBernstein | 10.08.2023 13:31 Uhr
Daniel C. Roarty, Chief Investment Officer—Sustainable Thematic Equities bei AllianceBernstein / © e-fundresearch.com / AllianceBernstein
Daniel C. Roarty, Chief Investment Officer—Sustainable Thematic Equities bei AllianceBernstein / © e-fundresearch.com / AllianceBernstein
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Nachhaltig orientierte Anleger schauen vor allem auf Unternehmen, die in Bereichen wie sozialem Engagement, Umwelttechnologien oder nachhaltiger Infrastruktur tätig sind. Finanzunternehmen werden dagegen oft nicht als wichtige Akteure im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit angesehen. Sie leisten jedoch einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung sozioökonomischer Probleme. Auch die Vereinten Nationen heben Finanzsysteme und ihre Akteure in ihren Zielen für nachhaltige Entwicklung („Sustainable Development Goals“, SDGs) als elementar für die Erreichung wichtiger sozioökonomischer Ziele hervor. So sind die Aufsicht über die Finanzmärkte und -institutionen sowie der Zugang zu Finanzdienstleistungen explizite Unterziele mehrerer SDGs, denn gut funktionierende Finanzmärkte sind eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass alle Mitglieder der Gesellschaft in die Lage versetzt werden, ihre Teilhabe an der Wirtschaft zu erhöhen und ihre persönliche wirtschaftliche Situation zu verbessern.

Durch die Analyse ihrer Geschäftstätigkeit können Anleger SDG-orientierte Unternehmen mit Wettbewerbsvorteilen identifizieren, die ein attraktives Ertragspotenzial aufweisen. Diese lassen sich unter anderem in den folgenden Bereichen des Finanzsektors finden:

Zahlungstechnologie: Finanzielle Teilhabe für Menschen ohne Bankkonto 

Laut Weltbank verfügten im Jahr 2021 76 Prozent der Menschen, die älter als 15 Jahre sind, über ein Bankkonto. Im Jahr 2011 lag dieser Wert bei 51 Prozent. Ein genauerer Blick auf die Statistik zeigt jedoch, dass gerade in einkommensschwächeren Regionen der Welt viele Menschen immer noch von diesem System ausgeschlossen sind.  

Unternehmen für Zahlungstechnologie ermöglichen Personen, die keinen Zugang zu einem Bankkonto haben, die finanzielle Eingliederung in die Gesellschaft. In Entwicklungsländern nutzen laut Weltbank mittlerweile 57 Prozent der Menschen digitale Zahlungen und sind so in die Wirtschaft integriert. Dieser Wert ist im Vergleich zu 35 Prozent im Jahr 2014 deutlich gestiegen (siehe Abbildung 1). Dies fördert sowohl die Vernetzung der nationalen Wirtschaft in den Ländern selbst als auch die Integration dieser Länder in den globalen Weltmarkt.

Börsen sorgen für Wettbewerbsgleichheit

Unter der Oberfläche jeder Wirtschaft und Gesellschaft sorgen die Finanzmärkte dafür, dass Kapital ungehindert zu und von Unternehmen und Menschen fließt. In der akademischen Forschung wird seit Langem die Bedeutung gut entwickelter Aktienmärkte für die Förderung des Wirtschaftswachstums durch verbesserte Ressourcenallokation, Wettbewerb und Innovation nachgewiesen. Die Börsen tragen auch zum Risikomanagement bei, indem sie die Volatilität der Preise von Vermögenswerten verringern, die die Geldwertstabilität oder die Beschäftigung untergraben könnten. Wenn die Märkte destabilisiert sind, zahlt jeder den Preis. Banken schränken die Kreditvergabe ein, zunächst an Privatpersonen mit geringerer Kreditwürdigkeit und an kleine und mittlere Unternehmen. Die Preise von Vermögenswerten brechen ein und Zahlungen werden verzögert. 

Die Börsen kommen daher nicht nur dem wohlhabendsten Teil der Gesellschaft zugute. Auch Privatpersonen, die für den Kauf eines Hauses oder Autos einen Kredit aufnehmen müssen oder Unternehmen, die Kapital für ihr Wachstum benötigen, profitieren von einem funktionierenden Finanzmarkt und wirtschaftlicher Stabilität.

Anbieter von Finanzdaten: Informationen fördern die Teilhabe

Bessere Finanzdaten sind ein wesentlicher Bestandteil zur Förderung der finanziellen Teilhabe. Etwa 1,4 Milliarden Menschen weltweit haben immer noch keinen Zugang zu grundlegenden Finanzdienstleistungen, und fast 850 Millionen Menschen haben keinen offiziellen Identitätsnachweis, so das Unternehmen Experian, das Verbraucherkredite auswertet. Etwa 28 Millionen Personen in den USA und 4 bis 5 Millionen in Großbritannien sind laut Experian zudem „nicht kreditwürdig“, weil ihr Finanzprofil für Kreditgeber zu wenig aussagekräftig ist, um sie zu bewerten. Ohne Zugang zu erschwinglichen Finanzierungen können diese Menschen jedoch kein Haus kaufen, keine medizinische Versorgung erhalten, keine Ausbildung absolvieren und kein Unternehmen gründen. 

Anbieter von Finanzdaten haben daher begonnen, Einzelpersonen die Möglichkeit zu geben, Informationen über ihre pünktlichen Zahlungen weiterzugeben, um ihre Kreditwürdigkeit zu verbessern. Auf diese Weise können einkommensschwache Kunden und kleine Unternehmen, denen es oft schwerfällt, ein Kreditprofil zu erstellen, weil sie keine Kredithistorie haben und für das System unsichtbar sind, in das Finanzsystem integriert werden, Zugang zu günstigeren Finanzierungsquellen erhalten und zusätzliche Dienstleistungen nutzen.

Versicherungen schützen persönliche Finanzen

Fast jeder Mensch ist irgendwann im Laufe seines Lebens auf Versicherungen angewiesen. Sie helfen bei der Bewältigung von Bedrohungen für Gesundheit, Einkommen und Eigentum, die innerhalb kürzester Zeit einen finanziellen Ruin bedeuten können. Lebens- und Krankenversicherer, die erschwinglichen Schutz bieten und sich an gefährdete Bevölkerungsgruppen wenden, helfen zum Beispiel Familien, sich auf unerwartete finanzielle Notlagen vorzubereiten. Soziale Finanzdienstleistungen unterstützen die Erzielung positiver sozialer Ergebnisse in Bereichen wie Basisinfrastruktur, Zugang zu wesentlichen Dienstleistungen, erschwinglicher Wohnraum, Beschäftigung, Ernährungssicherheit und Mikrofinanzierungen.

Es wird deutlich, dass Finanzunternehmen im Portfolio dazu beitragen können, dass Anleger ihre nachhaltigen Ziele erreichen. Der Finanzsektor spielt nämlich eine entscheidende Rolle dabei, soziale Missstände zu verringern und, geleitet von den SDGs der Vereinten Nationen, einige der wichtigsten sozioökonomischen Herausforderungen unserer Zeit zu bekämpfen, um so die wirtschaftliche Teilhabe zu verbessern, Armut zu bekämpfen und Aufwärtsmobilität zu unterstützen.

Von Daniel C. Roarty, Chief Investment Officer—Sustainable Thematic Equities bei AllianceBernstein

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
Klimabewusste Website

AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.