Vermögenswerte aus Schwellenländern zeigten sich 2023 widerstandsfähig und gewannen trotz des Konflikts im Nahen Osten, der Besorgnis über die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in China und der Stärke des US-Dollars gegenüber anderen regionalen Währungen an Boden. Jetzt, wo die Fed Zinssenkungen für 2024 ankündigt, könnten die Aussichten noch besser werden. In den vergangenen drei Jahrzehnten haben sich EM-Anlagen in den Monaten nach den Höchstständen der US-Zinsen erholt.
Wir sind der Meinung, dass Multi-Asset-Anleger das zur Kenntnis nehmen sollten.
Was steckt hinter dieser starken Entwicklung? In der Vergangenheit haben niedrigere US-Zinsen die Währungen der Schwellenländer gegenüber dem US-Dollar oft gestärkt. Dadurch wurden Schwellenländer-Risikoanlagen wie Aktien gestützt, obwohl auch in den Schwellenländern ein Abwärtstrend zu beobachten ist. Auf den Dollar lautende Schwellenländeranleihen können ebenfalls profitieren. Das liegt daran, dass diese Anleihen in der Regel einen Renditevorteil gegenüber US-Treasuries bieten, der bei rückläufigen US-Renditen wachsen kann.
Diese Trends könnten auch die technischen Bedingungen begünstigen. Wenn die Fed die Zinsen senkt und der US-Dollar schwächer wird, ist in diesem Jahr mit einem erneuten Kapitalzufluss in die Schwellenländer zu rechnen. Man darf auch nicht vergessen, dass die Volkswirtschaften der Schwellenländer in den letzten 20 Jahren stärker gewachsen sind als die der Industrieländer - ein Trend, der sich unserer Meinung nach fortsetzen wird.
Die Aussichten für die Schwellenländer sind durchaus positiv, aber die Anleger sollten sich auf eine holprige Fahrt gefasst machen. Deshalb halten wir es für sinnvoll, im Rahmen einer Multi-Asset-Strategie, die ein diversifiziertes Spektrum von Vermögenswerten umfasst, einen aktiven Ansatz zu verfolgen. Wir wissen nicht, ob sich die Geschichte wiederholen wird, aber angesichts der Zinsen, die sich auf oder nahe ihrem Höchststand befinden, könnte dies eine Chance sein, EM-Anlagen genauer unter die Lupe zu nehmen.