Alles andere als heiß gelaufen: Warum sich ein Investment im Bereich Temperaturregelung lohnt

Wie sich Beijer Ref in der Klimatechnikbranche langfristiges Wachstum sichert – ein Stock Spotlight von Thorsten Winkelmann, Chief Investment Officer – European and Global Growth bei AllianceBernstein. AllianceBernstein | 04.12.2024 07:28 Uhr
Thorsten Winkelmann, Chief Investment Officer – European and Global Growth bei AllianceBernstein / © e-fundresearch.com / AllianceBernstein
Thorsten Winkelmann, Chief Investment Officer – European and Global Growth bei AllianceBernstein / © e-fundresearch.com / AllianceBernstein

Bei der Suche nach Wachstum ist für Thorsten Winkelmann, Chief Investment Officer—European and Global Growth bei AllianceBernstein, ein unternehmerischer Ansatz zentral. Nur wenn ein Unternehmen ein solides Geschäftsmodell verfolgt und ein entsprechendes Gewinn- und Cashflow-Wachstum zeigt, wird es auch langfristig erfolgreich sein. Gemeinsam mit seinem Team hat Thorsten Winkelmann, Anfang des Jahres zwei Wachstumsstrategien für AllianceBernstein aufgelegt, das AB European Growth Portfolio und das AB Global Growth Portfolio. In seinem „Stock Spotlight“ stellt der Investmentexperte regelmäßig ein Highlight aus seinem Portfolio vor – diesmal, wie sich der schwedische Klimatechnik-Spezialist Beijer Ref Marktmacht und langfristiges Wachstum sichert.

Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie an einem glühend heißen Sommertag ein Einkaufszentrum oder einen Supermarkt betreten und sich der erfrischende Luftzug des klimatisierten Raums, so anfühlt, als würde er eines Ihrer elementarsten Grundbedürfnisse decken? Genauso ist es aktuell für Unternehmen auf der ganzen Welt, für die es angesichts der Herausforderungen des Klimawandels immer wichtiger wird, effizient die richtige Temperatur zu erreichen. Auf diese Problematik eine Antwort zu finden, ist für Beijer Ref die Grundlage für ein florierendes globales Geschäftsmodell. Das Unternehmen mit Sitz in Malmö ist ein Großhändler für Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen sowie gewerbliche Kühlsysteme. Dabei ist Beijer Ref jedoch nicht nur einfach die Nachfrage-Welle nach nachhaltigen Klimatisierungssystemen mitgeritten – vielmehr hat das Unternehmen in den vergangenen 20 Jahren eine – teils recht aggressive – Wachstumsstrategie verfolgt und weltweit mehr als 50 Übernahmen getätigt.

„Durch die Übernahme von Unternehmen in einem fragmentierten Markt hat Beijer Ref eine globale Plattform geschaffen, die seine Marke und sein Geschäft in 45 Märkten weltweit gestärkt hat“, sagt Robert Hofmann, Portfoliomanager European and Global Growth bei AllianceBernstein. „Solche Fusionen und Übernahmen sind nicht einfach, aber das Unternehmen haben diese Strategie in einem Markt, der von starken, langfristigen Wachstumstreibern profitiert, erfolgreich gemeistert.“

Der Klimawandel sorgt für profitables Wachstum

Für die Kernprodukte von Beijer Ref hat sich der Klimawandel geradezu als Segen erwiesen. Klimaanlagen werden in Ländern, in denen sie vor wenigen Jahren einfach noch nicht notwendig waren, immer alltäglicher. Gleichzeitig führen gesetzliche Vorschriften dazu, dass schädliche Gase in Kühlsystemen – sogenannte Fluorkohlenwasserstoffe – allmählich ausgemustert werden. Und ein weltweiter Vorstoß in Sachen Energieeffizienz hat die Nachfrage einer wachsenden Zahl von Kunden auf der ganzen Welt nach hochentwickelten Klimasystemen angekurbelt.

Das Unternehmen mag außerhalb der Branche kein bekannter Name sein, aber seine Geschichte reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. 1866 wurde die Firma G. Beijer als Handelsunternehmen in Malmö gegründet. Ironischerweise handelte das Unternehmen jahrzehntelang in großem Umfang mit Kohle und Koks; in den 1950er Jahren folgte Öl – also genau die fossilen Brennstoffen, die die globale Erwärmung erst ausgelöst haben. Anfang der 2000er Jahre expandierte das Unternehmen in den Kältetechnik-Großhandel, zunächst in der nordischen Region; dann in Mitteleuropa, um schließlich eine branchenführende Position in ganz Europa zu erobern. Heutige erwirtschaftet das Unternehmen 66 Prozent seines Umsatzes in Europa, weitere 18 Prozent im asiatisch-pazifischen Raum und 16 Prozent in Nordamerika – einem neuen Markt, in den es 2022 eingetreten ist.

Übernahmen ermöglichen Wettbewerbsvorteile

Mit seiner Übernahmestrategie hat Beijer Ref zwar eine Größenordnung erreicht, die gewisse Wettbewerbsvorteile mit sich bringt. Für beständiges Wachstum ist das jedoch nicht ausreichen. Um dies zu erreichen, setzt das Unternehmen auf ein Geschäftsmodell, das auf einer breiten Produktpalette sowie einem riesigen Netzwerk von mittlerweile mehr als 500 Niederlassungen und mehr als 200.000 Kunden basiert. Die Strategie hat Beijer Ref dabei geholfen, bessere Preise von seinen Lieferanten zu erhalten, was es wiederum oft ermöglicht, die Bruttomargen der übernommenen Unternehmen zu verbessern. Darüber hinaus profitiert Beijer Ref nach der Installation seiner Systeme von einem stetigen Auftragsstrom aus dem Anschlussmarkt für Wartungs- und Ersatzteile, der mittlerweile den größten Teil der Einnahmen ausmacht.

„Wir sind der Meinung, dass es sich hierbei um ein hochwertiges Geschäftsmodell handelt, das ein attraktives Potenzial für Aktienanleger bietet“, sagt Hofmann. „Eine kontinuierliche Umsetzung durch das Management in einer Branche, die von soliden Nachfragefaktoren profitiert, ist ein hervorragendes Rezept für zukünftiges Wachstumspotenzial.“

Von Thorsten Winkelmann, Chief Investment Officer – European and Global Growth bei AllianceBernstein

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