CFA Institute Bericht: Stakeholder-Kapitalismus in der Praxis

Kann die EU die Frage des Stakeholder-Kapitalismus lösen und eine Antwort für ihr Modell der nachhaltigen Corporate Governance bieten? Der Bericht des CFA Institute zeigt auf, welche Erkenntnisse der in Deutschland praktizierte Stakeholder-Kapitalismus für das Kapitalmarktunion-Projekt der EU bietet. CFA Society Germany | 14.01.2022 14:49 Uhr
© Canva/e-fundresearch.com
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Mit der Entwicklung des Konzepts der "Corporate Governance", das seit den 1970er Jahren die internationale Wirtschaft beeinflusst, befinden sich viele Regionen weltweit an einem Wendepunkt. Die Idee, das seit Langem bestehende Governance-Modell des Shareholder-Primats mit Konzepten aus der Stakeholder-Governance zu verschmelzen, gewinnt an Akzeptanz. Vor allem in der EU besteht die Hoffnung, dass dieses Modell die Entwicklung der Kapitalmarktunion unterstützen kann.

Das CFA Institute, der führende globale Berufsverband für die Investmentbranche, hat in Zusammenarbeit mit der CFA Society Germany einen ausführlichen Bericht mit dem Titel „Stakeholder Kapitalismus in der Praxis“ veröffentlicht. Darin wird das deutsche Modell der Unternehmensführung beleuchtet, das die Mitbestimmung der Arbeitnehmer gesetzlich verankert und die Einrichtung von Betriebsräten vorsieht.

Der Bericht umfasst insbesondere eine Sammlung von Fallstudien, in denen die Befragten gebeten wurden, zu erläutern, wie die Mitbestimmung in ihren Unternehmen in der Praxis funktioniert und welchen Einfluss diese Form der Interessenvertretung auf den betrieblichen Entscheidungsprozess hat.

Josina Kamerling, Head of Regulatory Outreach, EMEA kommentiert: "Wir haben diese Studie in Zusammenarbeit mit der CFA Society Germany durchgeführt, da wir eine besondere Verschiebung in der globalen Berichterstattung über Governance feststellen. Das Projekt der EU-Kapitalmarktunion zielt letztlich darauf ab, Shareholder-Kapitalismus und Stakeholder-Kapitalismus in Einklang zu bringen, aber es gibt noch einige Fragen dazu, wie dies in der Praxis funktionieren könnte. Deutschland hat eine der fortschrittlichsten Praktiken des Stakeholder-Kapitalismus. Wir hoffen, dass dieser Bericht und die darin enthaltenen Fallstudien den politischen Entscheidungsträgern und Regulierungsbehörden Denkanstöße für die nächste Phase der Entwicklung der Corporate Governance geben."

Martina Bahl, CFA, Hauptautorin der Studie „Stakeholder Kapitalismus in der Praxis“ ergänzt: „Unternehmen sind dynamische Gebilde, die Höhen und Tiefen durchlaufen. Was in den Interviews immer wieder erwähnt wird, ist die Resilienz in Krisenzeiten dank der gelebten Mitarbeitermitbestimmung in vielen deutschen Unternehmen. Die von uns interviewten Führungskräfte und Arbeitnehmervertreter sind sich in diesem Punkt besonders einig, obwohl sie ganz eigenen Herausforderungen in ihren jeweiligen Industriezweigen gegenüberstehen.“

Susan Spinner, CFA, geschäftsführende Vorstandsvorsitzende der CFA Society Germany kommentiert: „In Deutschland spielen die Betriebsräte eine wichtige Rolle als Schnittstelle und Vermittler sowohl auf der Arbeitnehmer- als auch der Unternehmensebene. Es stellt sich die Frage, ob dieses Stakeholder-Modell als Corporate-Governance-Option betrachtet werden könnte, die, wenn sie in andere Länder exportiert würde, dort zu ähnlich positiven Ergebnissen führen würde. Dies ist ein interessanter Zeitpunkt, um sich an dieser Debatte über das beste Modell guter Unternehmensführung zu beteiligen, insbesondere da die EU mit multilateralen regulatorischen Herausforderungen zu kämpfen hat.“

Die Stakeholder Infographic dazu finden Sie hier auch als PDF-Dokument.

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